„Müllmann Müller“ alias Peter Jagusch gab akrobatische Einlagen und demonstrierte gleichzeitig umweltbewusste Mülltrennung. Fotos: Gökalp Quelle: Unbekannt

(erg) - Jedes Jahr findet in der letzten Woche vor Unterrichtsbeginn das Ferienabschlussfest im Unteren Schlossgarten statt. Gestern lautete das Mott der Veranstaltung: „Jäger und Sammler in Stadt und Natur“. Insgesamt 2000 Kinder aus Stuttgart und näherer Umgebung waren mit dabei.Gestern durften sich beim Ferienabschlussfest wieder knapp 30 kinderfreundliche Einrichtung zu dem Motto „Jäger und Sammler in Stadt und Natur“ kreativ einbringen. Zu ihnen zählten unter anderem Kindertreffs, Sportvereine, Waldheime und Jugendfarmen. Veranstaltet wurde das pädagogische Fest unter anderem vom Jugendamt Stuttgart und dem Spielhaus Unterer Schlossgarten. Kinder sollten spielerisch das Konzept von Recycling und Wiederverwertung natürlicher Wertstoffe erlernen.

Beispielsweise am Stand der Jugendfarm Elsental. Dort konnten Kinder etwas über Tiere in ihrem natürlichen Lebensraums lernen. Mit bunten Ringen gingen sie auf „Wildtierjagd“. Es galt sie über die Köpfe von Holztieren zu werfen. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin Charlotte Hussendörfer war vor Ort, um etwas über die Einrichtung zu erzählen. „Wir waren die erste Jugendfarm Deutschlands.“ Sie besteht bereits seit 1962. Die Idee entstand auf dem Hof von Familie Böhm, nachdem sich regelmäßig Kinder aus der Nachbarschaft bei ihnen versammelten.

Auch städtische Einrichtungen waren bei dem gestrigen Fest vertreten. Bei dem Thema Recycling und Müllverwertung hatte insbesondere die Abfallwirtschaft (AWS) eine wichtige Rolle. Sie hatte eine kleine Version eines Müllwagens vor Ort, in die sich Kinder hineinsetzen durften. Beim Abfalltrennspiel ging es dann darum, welcher Müll in welche Tonne hineingehört. Diese haben sich farblich unterschieden.

Ulrike Kieninger vom Jugendamt organisiert das Ferienabschlussfest seit über 20 Jahren. Sie zieht dieses Jahr mit knapp 2000 Kindern, die mitmachten, eine positive Bilanz: „In diesem Jahr gab es ein paar Regenschauer, aber das hat die Stimmung nicht getrübt.“ Ihr gefällt an dem Fest der Schlussakt am besten. Dann kommen die Kinder erneut zusammen, um sich offiziell zu verabschieden und die Veranstaltung um 16.15 Uhr zu beenden.

Dass die Landeshauptstadt bei der Bewertung der Internetplattform „betreut.de“ im deutschlandweiten Vergleich kinderfreundlicher Großstädte nur auf Platz 31 von 39 gelandet ist (wir berichteten), ist ihr jedoch unbegreiflich. Unter anderem wurden verschiedene Kriterien wie das Angebot von Spielplätzen, Wohnen und Stadtverkehr und Gesundheit bewertet. Kieninger: „Stuttgart hat eine deutschlandweite Vorreiterrolle, was die pädagogisch betreuten Spielplätze angeht, wir haben nämlich 23 davon.“ Außerdem gebe es mit einer Anzahl von 300 Spielplätzen auch reichlich Möglichkeiten für Kinder, ihre Zeit zu verbringen. Zudem zeuge das Ferienabschlussfest von einem kinderfreundlichen Stuttgart, so die Jugendamt-Mitarbeiterin.