Ein Holzeinschlag im Rainwald sorgt für Wirbel und die Entfernung der historischen Weinbergmauer im Feuerbachtal. Foto: jg Quelle: Unbekannt

(if) - Im Feuerbachtal hat es kürzlich einen größeren Holzeinschlag gegeben. Naturschützer kritisieren die Maßnahme im Naturschutzgebiet und haben die Stadt gefragt, wie es dazu gekommen ist. Auch ist die historische Weinbergmauer verschwunden, die wieder hergestellt werden sollte.Naturschutzwart Jürgen Gesierich kam gleich mit einem ganzen Fragenkatalog in die Sitzung des Bezirksbeirats Mühlhausen. In der Bürgersprechstunde fragte er nach, was im Feuerbachtal passiert sei.

So sei in der 41. Kalenderwoche an der Straße Bachhalde im Rain-Wald ein größerer Holzeinschlag durchgeführt worden.

Volker Schirner, Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts erklärt auf Nachfrage unserer Zeitung die Lage so: die Maßnahme sei mit dem Regierungspräsidium abgestimmt. Es sei eine Auslichtung zur Förderung der Schlingnatter. Das RP habe darum gebeten in Abstimmung mit dem Amt für Umweltschutz. Eine Befreiung von der Naturschutzverordnung sei beantragt worden durch das RP, so Schirner. Der Bezirksbeirat sei umgehend, aber sehr kurzfristig vor der Maßnahme unterrichtet worden. Auch vom Amt für Umweltschutz sei das vergessen worden, so Schirner. In der Kritik steht auch , dass der Holzabtransport über die Wiesen im Naturschutzgebiet erfolgt ist. Schirner erklärte, dass das, was hier zerstört worden sei, wieder hergestellt werde durch Biotopentwicklungspflege.

Und noch eine Maßnahme überraschte die Bürger in Mühlhausen, insbesondere auch den Bürgerverein: So ist die historische Weinbergmauer nicht mehr vorhanden. Sie sollte (wir berichteten) wieder aufgebaut respektive richtig befestigt werden. Schirner erklärte, dass die Mauer einsturzgefährdet gewesen sei und am Ende nur noch durch eine Plane gehalten wurde. Die Steine seien abgetragen und die Mauer werde aber wieder errichtet.

Auch Heinz Morhard, Vorsitzender des Bürgervereins Mühlhausen, erklärt: „Wir waren bestürzt, es tat uns weh, wie man auf Naturschutzflächen verfahren ist und wollen dazu Auskunft vom Forstamt.“ Auch fordert Morhard vom Forstamt eine offenere Informationspolitik über die Projekte. Der Kahlschlag der Bäume sei auch wegen Eschentriebsterben neben dem Artenschutz erfolgt und um eine Telefonleitung freizuhalten sowie als Verkehrssicherungsmaßnahme, so Schirner. Die Höhe der Kosten für die Maßnahme konnte er nicht beziffern, das seien „geringe fünfstellige Beträge“, so Schirner.