HofenWeit mehr als 30 Jahre alt ist der Bügerverein Hofen mit seinen 120 Mitgliedern. So lange mussten die Vereinsmitglieder warten, bis sie erstmals Räumlichkeiten beziehen können, in denen sie auch ihr Ortsarchiv aufbauen können. Im Oktober vergangenen Jahres hat es geklappt – in der Hartwaldstraße 61 direkt am Kelterplatz, der derzeit zu einem Treffpunkt umgebaut wird.
Dass sie nun endlich Räumlichkeiten haben, darüber freut sich die Vorsitzende des Bürgervereins, Sabine Schick-Kurfeß sehr. Beim Besuch zeigt sie, was sich schon alles getan hat: Ein ovaler Tisch lädt zum Zusammensitzen ein, Schreibtisch mit Computer ist vorhanden. Regale sind mit ersten Ordnern gefüllt. Stahlschränke bergen ebenfalls Archivunterlagen. Es gibt einen Keller, der Platz bietet, berichtet die Vereinsvorsitzende. Hinten gibt es eine kleine Küchenzeile mit Kaffeemaschine, Spüle und Kühlschrank.
Mithilfe verschiedener Spendenwilliger und der Unterstützung des Bezirksbeirats Mühlhausen ist es gelungen. Schick-Kurfeß freut sich über die Hilfe durch den Bezirksbeirat und auch über das stets offene Ohr von Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann, wie sie sagt. „Das gibt es so nicht in anderen Stadtbezirken.“
Und jetzt hofft sie, dass möglichst Bürger in die Anlaufstelle des Bürgervereins kommen. Und das können sie ab sofort jeden ersten Mittwochabend im Monat. Dann wird der Raum ab 19.30 Uhr für die Besucher geöffnet sein. „Nach weiteren Terminen unter der Woche wird noch geschaut“, so Schick-Kurfeß. Für den Aufbau des Ortsarchivs werden noch historische Dokumente, Unterlagen, Fotos, Berichte, CD’s, Dias, Gemälde, Stadtpläne, Plakate, Fotoalben gesucht. Alte Bilder von Personen, Gebäuden von Hofen, Bücher, Aufsätze und Protokolle interessieren den Bürgerverein Hofen für den Aufbau des Ortsarchivs. Der Verein konzentriert sich momentan auf die Ortsgeschichte. Dabei bereitet er sich auch auf das kommende Jahr vor, in dem 900 Jahre Hofen gefeiert wird. Und darum geht es: „Beim Ortsjubiläum 2020 feiern wir 900 Jahre Hofen. Nicht die erste urkundliche Erwähnung, aber die erste schriftliche Nennung“, erklärt Ortshistoriker Wolfgang Zwinz vom Bürgerverein Hofen. Bei der ersten Erwähnung geht es um den ältesten Nachweis eines Ortes in der schriftlichen Überlieferung. Im Fall von Hofen ist im vierten Teil des „Codex Hirsaugiensis“ die Nennung Hofens enthalten. Dieses „Traditionsbuch“, ein Schenkungsbuch, gilt als eine der wichtigsten Quellen für das ausgehende 11. und 12. Jahrhundert. Das Buch wurde erst um 1500 geschrieben. Schick-Kurfeß stimmt sich gerade mit den anderen Hofener Vereinen ab, was das Jubiläum betrifft und den Veranstaltungen im kommenden Jahr und klärt, wer wie mitmachen möchte. Auch die Arbeitsgemeinschaft Hofener Vereine ist mit dabei. Klar ist, dass ins Ortsjubiläum die große Eröffnungsfeier für den Kelterplatz mit OB Kuhn fällt, am 4. Juli 2020.
Zu tun zu koordinieren gibt es davor noch jede Menge. Eines aber findet dieses Jahr nicht statt: die Märchentage. Der Grund: „Der Termin war ungünstig und organisatorisch schwierig“, so die Vorsitzende. Bis zum Herbst will sich der Bürgerverein personell verstärken: So soll bis zum 23. Oktober, wenn die nächste Mitgliederversammlung ist, ein Kassier gefunden werden. „Die Arbeit ist bei uns überschaubar“, sagt die Vorsitzende. Auch hofft sie, dass sich ein Stellvertreter für den Vorstand findet. Zwar bekomme sie Unterstützung durch die ehemaligen Vorstände, doch der amtierende Vorstand ist nicht komplett. Seit fünf Jahren ist sie alleinige Vorsitzende. Nichtsdestotrotz ist sie voller Elan dabei, das Archiv aufzubauen und das Ortsjubiläum vorzubereiten. „Ich habe viele Ideen“, sagt sie. Im Vereinsraum soll noch eine Leinwand aufgehängt werden, damit dort der Ortsstammbaum gezeigt werden kann, den derzeit ebenfalls Bürgervereinsmitglieder seit einiger Zeit schon aufbauen.
Der Bürgerverein Hofen hat am kommenden Mittwoch, 5. Juni ab 19.30 Uhr in der Hartwaldstraße 61 geöffnet. Weitere Infos zum Bürgerverein Hofen unter www.stuttgart-hofen.de.