(red) - Vor allem an den Sonntagen nach Ostern ist in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg Konfirmationszeit. Dabei lassen sich in diesem rund 20 000 Jugendliche konfirmieren.

In Festgottesdiensten bekennen sie sich zum christlichen Glauben und zu ihrer Kirchenzugehörigkeit. Darüber hinaus werden die Konfirmandinnen und Konfirmanden durch Handauflegen gesegnet und erhalten ihren persönlichen biblischen „Denkspruch“, der sie ein Leben lang begleiten soll. Gleichzeitig treten sie ins kirchliche Erwachsenenleben ein, können Taufpaten werden und haben das Recht, mit vollendetem 14. Lebensjahr an Kirchenwahlen teilzunehmen. Zudem werden 700 Jugendliche im Konfirmationsgottesdienst getauft.

„Bis einschließlich 2017 ließ die Konfirmationsordnung die Konfirmation an den vorösterlichen Sonntagen zu“, weiß Kirchenrat Dr. Frank Zeeb. Etwa fünf Prozent der Kirchengemeinden hätten von dieser Regelung dieses Jahr Gebrauch gemacht, so Zeeb weiter. Die große Mehrheit dagegen konfirmiere an den in der Konfirmationsordnung festgelegten Konfirmationssonntagen zwischen Ostern und Pfingsten. Als Hauptkonfirmationstag gilt der Sonntag Rogate (21. Mai). Weiter kann der jeweilige Kirchengemeinderat auch die Sonntage Jubilate (7. Mai) und Kantate (14. Mai) zum Konfirmationssonntag bestimmen. Mit Genehmigung des Dekanats kommen außerdem noch die Sonntage Misericordias Domini (30. April) und Exaudi (28. Mai) als Konfirmationstermin in Frage. Keine Konfirmationen finden am Sonntag Quasimodogeniti (23. April) statt, dem traditionellen Termin der katholischen Erstkommunion.

Für die nachösterliche Konfirmation sprechen vor allem zwei Gründe: Zum einen können so die Passions- und die Osterzeit berücksichtigt werden, zum andern wird der Tatsache Rechnung getragen, dass an Schulen nur in der 8. Klasse der Mittwochnachmittag für den Konfirmandenunterricht freigehalten wird. Bei einer Konfirmation vor Ostern findet der Unterricht zu einem wesentlichen Teil noch während 7. Klasse statt. Außerdem soll mit der Priorisierung der drei Sonntage Rogate, Jubilate und Kantate eine öffentlich wahrnehmbare Eingrenzung der Konfirmationszeit erfolgen. Vor Ostern kann in Zukunft nur noch dann konfirmiert werden, wenn der Konfirmation eine pädagogische und theologische Konzeption zugrundeliegt, die inhaltlich die Passions- und Osterzeit mit einbezieht.