81 Gruppen begeisterten, darunter sehr viele Hexen mit Vorführungen . Foto: Frey - Frey

In Hofen gab es gestern viel Frauenpower bei der Straßenfasnet mit zwei neuen Moderatorinnen, Anke Rothgang und Gabi Walz. Sie präsentierten 81 Gruppen, die durch Hofens dicht bevölkerte Straßen zogen.

HofenNa, wer sagt es denn, dass die Fasnet nicht auch Frauenpower verträgt? In Hofen ist das so. Seit gestern. Da hat sich nach mehr als 20 Jahren Werner Ellwanger vom Moderatorenwagen der Hofener Straßenfasnet verabschiedet. Noch einmal war er kurz zu sehen und freute sich, nun endlich auch mal ganz entspannt den Umzug verfolgen zu können.

Gestern dankten ihm seine beiden Nachfolgerinnen, Anke Rothgang, das Greadeffele von 2013, und Gabi Walz, ihres Zeichens Zunfträtin bei den Scillamännle, nochmals offiziell für seine hervorragende Arbeit in den letzten Jahren mit einer Flasche Sekt. Dann traten sie selbst in Aktion: Sie sorgten nicht nur musikalisch und tänzerisch für Stimmung am Kelterplatz, sondern verließen den Lautsprecherwagen und stellten mit dem Mikrofon auf der Straße die einzelnen Fasnetsgruppen vor. „Das ist Frauenpower, die können das“, war Ellwanger sich sicher. Und tatsächlich. Nicht nur das. Die Narren kamen zu Hauf und bescherten Hofen einen bunten Hexenkessel mit einem fast nicht enden wollenden Umzug durch den Ort. 81 Fasnetsgruppen hatten sich angekündigt. Insbesondere die vielen Hexengruppen begeisterten mit Pyramiden und Schabernack die gut gelaunten Fasnetsfans.

Um 13.25 Uhr war es am Kelterplatz endlich so weit. Gerade noch erschallte vom Lautsprecherwagen „Komm hol das Lasso raus“, da hießt es plötzlich: „Die Scillas kommen.“ Zuvor wurde noch Eva ein Ständchen gesungen, die gestern ihren 18. Geburtstag feierte. Dem Wunsch einer Besucherin waren die Moderatorinnen gerne nachgekommen. Und alle sangen „Happy birthday“ mit.

Sie sollten nicht die einzigen gewesen sein, die singen, denn auch einige Umzugsgruppen später sangen die Hofener Waschweiber den Scilla-Moderatorinnen ein Ständchen vom schönen Neckarstrand, der auch das närrische Publikum begeisterte. Da gingen die Rufe „Blüh auf“ und“Komma gschwomma“ gerne über die Lippen der Zuschauer. Und als dann noch das amtierende Greadeffele Janina Louis mit den anderen Scillas mit Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann ankamen, ging es richtig los. Am Tag zuvor war der Schultes beim Rathaussturm in Mühlhausen war zum Kehren verdonnert worden. Er hatte den Rathaus-Schlüssel mit einem grünen Scillabesen getauscht. Den schwang er gestern brav in Hofen. Die Narren hatten ein Auge drauf, dass er es auch richtig macht. Er versuchte tatsächlich, hie und da, sauber zu machen, zwischen den vielen Narren.

Derer gab es aber auch in Hülle und Fülle. Kurz mal Unterricht im Hexen-Einmaleins gefällig? Kein Problem. Denn so viele Hexenzünfte, die jetzt auftraten, da lernen Sie schnell die unterschiedlichen Namen. Was es alles gibt: Stadthexen, Hörnleshexen, Neckartalhexen oder auch Schalkhexen. So gab es auch Hexenzünfte, wie die Stadthexen, die darauf verweisen, dass Erna Hafle als Hexe einst verbrannt worden war. Gestern jedenfalls gab es allenfalls bunte Bengalos, die für viel Rauch sorgen. Narren und Fasnetsfans feierten fröhlich und friedlich. Und sie hatten narrisch viel Glück: Die meiste Zeit hielt sich das Wetter. Der Wind blies teilweise kühl, aber es blieb bis zur Hälfte trocken. Somit war auch die Straßenfasnet in Hofen glückselig. Die Organisatoren konnten sich freuen. Die Straßen waren dicht gesäumt von Besuchern aus nah und fern. Viele Narrenzünfte kamen in Bussen angereist. Am Ende waren in Hofen alle Parkplätze belegt, einschließlich derer am Max-Eyth-See. Längst hat es sich herumgesprochen, dass die Fasnet in Hofen etwas besonderes ist, auch mit seiner Stimmung. Damit ist der Hofener Umzug unvergleichlich. Das jedenfalls sagen Fasnetsfans, die jedes Jahr hierherkommen. Sie wissen, dass es hier bunt und munter zugeht. Somit blühte die Fasnet gestern nochmals in voller Pracht mit Narri Narro.