An ihrem 100. Geburtstag erwartet Margarete Mertz rund 60 Gäste. Foto: Gall - Gall

Die Münsterin Margarete Mertz hat in ihrem Leben viel erlebt. Am Samstag wird sie 100 Jahre alt. Wir gratulieren.

Münster In einem Jahrhundert passiert viel. Es reicht vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zum heutigen digitalen Zeitalter. Zeitzeugin dessen: Margarete Mertz aus Münster, die heute ihren 100. Geburtstag feiert.

Viele der 100 Lebensjahre verbachte sie dabei in den Gärten ihrer Familie und in ihrem eigenen. Dabei wurde ihr das Gärtnern quasi in die Wiege gelegt. In ihrem Heimatort – Schöckingen bei Ditzingen – war die Landwirtschaft früher das Zugpferd. So hatten ihre Eltern direkt am Haus einen riesigen Garten. Dort gab es einen eigenen Schweinenstall und einen Gemüsegarten. „Dort haben wir früher alles angebaut, was wir zur Selbstversorgung brauchten“, sagt Margarete Mertz. Auch im Garten war die Schmiede ihres Vaters.

Nach Münster kam sie dann der Liebe wegen. Ihren Mann, einen Münsterer und Neffe des Ex-Bezirksvorstehers Roland Schäfer, lernte sie während ihrer Arbeit als Haushaltshilfe in Stuttgart-Wangen kennen. Zusammen sind sie dann im Jahr 1948 nach Münster gezogen, nur ein paar Meter entfernt von ihrer jetzigen Wohnung. „Ich bin hier in Münster glücklich, und habe noch nie gesagt, dass ich mich hier nicht wohlfühle“, so Mertz. „Du bist schon eine echte Münsterin geworden“, ergänzt Tochter Ulrike, die in Hohenacker bei Waiblingen wohnt, lachend.

Und natürlich durfte auch in Münster ein eigener Garten nicht fehlen. Diesen hatte das Ehepaar Mertz im Käfertal in der äußeren Austraße. Auch dort pflanzte Margarete Mertz allerlei Gemüse an. Zusätzlich hatte sie ein großes Feld mit Himbeersträuchern und anderem Obst. Auch Hühner hielt sie dort im Garten. „Das war eine große Aufgabe den Stall zu bauen, mit Einzäunen und allem, was dazu gehört.“ Beliebt bei ihrer Familie waren auch die schönen Sträuße, die sie aus ihren eigenen Blumen bastelte. „Die Sträuße hat meine Mutter immer ganz tolle gemacht, die vermisse ich ja schon ein bisschen“, gibt ihre Tochter zu. Mittlerweile ist der Garten in den Händen ihres Sohnes Klaus, der in Zuffenhausen wohnt.

Ihren großen Tag feiert Margarete Mertz heute im Rahmen ihrer ganzen Familie – sie erwartet rund 60 Personen – im Haus der Rosen in Fellbach. Was dort auf sie zukommen wird, da ist sich Margarete Mertz noch nicht ganz so sicher. „Ich lasse mich da überraschen“, sagt sie und fügt lächelnd hinzu: „Da wird schon was los sein.“