DerBezirksbeirat Münster setzt sich für einen Wiederaufbau ein. Foto: Archiv-Frey - Archiv-Frey

Nachdem die Schutzhütte im Knollenbauchweg von bislang unbekannten Tätern angezündet wurde, fordert der Bezirksbeirat Münster genaue Zahlen für einen Wiederaufbau der Hütte und lehnt den Vorschlag des Gartenamtes ab, einen Baum zu pflanzen und zwei Bänke aufzustellen.

Münster Im März war die Schutzhütte am Schnarrenberg im Knollenbauchweg abgebrannt. Die Polizei ging von Brandstiftung auf. Dass die Hütte nicht mehr steht, hat nicht nur Bezirksvorsteherin Renate Polinski bedauert, auch der Bezirksbeirat Münster. In seiner Sitzung hat der Bezirksbeirat vergangene Woche nun den Vorschlag des Garten-, Friedhofs- und Forstamts abgelehnt, dass statt der Schutzhütte ein Baum und zwei Bänke gepflanzt werden, wie Polinski erklärt. Der Vorschlag sei einstimmig abgelehnt worden. Es habe eine „Welle der Empörung“ gegeben, so die Bezirksvorsteherin.

Das Garten- und Friedhofsamt hatte mitgeteilt, dass der Bau einer neuen Schutzhütte 40 000 bis 45 000 Euro kosten würde. Dieses Geld habe das Gartenamt nicht und müsse neu im nächsten Doppelhaushalt beantragt werden, informierte Polinski. Daraufhin habe der Bezirksbeirat eine Anfrage ans Gartenamt gestellt. Das Gremium möchte nun die Kosten für die Hütte genau aufgeschlüsselt wissen. „Für den Bezirksbeirat ist die Hütte sehr wichtig“, weiß Polinski, „sie ist ein Wahrzeichen von Münster“. Die Schutzhütte liegt im Knollenbauchweg, der zur 800-Jahr-Feier von Münster eingeweiht wurde. Sie ist zudem ein beliebter Ruhepunkt. Am ersten März-Wochenende war sie von bislang unbekannten Tätern angezündet worden. Die Hütte war, wie berichtet, im Zuge der Rebflurbereinigung in den achtziger Jahren gebaut worden. Sie war immer wieder, wie berichtet, Opfer von Vandalismus geworden mit Schmierereien. Metalldiebe hatten es sogar auf das Kupferdach abgesehen und es vor zwei Jahren abmontiert und gestohlen. Neben der Hütte gibt es eine Hinweistafel zum Weinanbau am Schnarrenberg. Vom Standort auch gibt es einen Ausblick auf den Hallschlag und Steinhaldenfeld.

Jetzt wartet der Bezirksbeirat Münster auf die genauen Daten für einen möglichen Wiederaufbau der Hütte. Die Zerstörung der Schutzhütte im Knollenbauchweg ist im übrigen kein Einzelfall. Auch andernorts gibt es Vandalismus.

Immer wieder werden Schutzhütten zerstört, auch in Uhlbach auf dem Kapf. Vor einigen Wochen wurde die Schutzhütte oberhalb des Alosenwegs in Hedelfingen verwüstet. Das Dach wurde teilweise abgedeckt, die Ziegel demoliert, Müll hinterlassen und auf der Platte mit dem Relief, das die Sehenswürdigkeiten der Umgebung erklärt, wurde ein Feuer entzündet und dadurch das Relief zerstört. Auch der Unterstand auf dem Mönchberg, der Grillplatz unterhalb der Grabkapelle auf dem Württemberg oder die Schillerlinde auf der Wangener Höhe fielen in den vergangenen Jahren bereits der Zerstörungswut zum Opfer oder die Fassaden wurden mit Schriftzeichen verschmiert.