Bezirksvorsteherin Polinski (li.) mit der Fairtrade-Steuerungsgruppe. Foto: Rehberger - Rehberger

Am Freitag endete die Ausstellung der Fairtrade-Steuerungsgruppe Münster im Bezirksamt. Sie sollte auf das Thema fairen Handel hinweisen und sensibilisieren. Die Resonanz war gut.

Münster Die sind echt lecker“, schwärmt eine Besucherin, die sich die Fairtrade-Ausstellung im Bezirksamt Münster angeschaut und vom Teller einen Keks probiert hat. Denn zur Ausstellung im Sitzungssaal, die am Freitag endete, wurde kostenlos fairer Kaffee und Saft ausgeschenkt sowie Kekse und Schokolade gereicht, die von der Schülerfirma Elises Champs der Elise-von-König-Gemeinschaftsschule aus fair gehandelten oder Bio-Waren hergestellt wurden. Eine Woche wollte die Steuerungsgruppe Fairtrade Münster auf das Thema fairen Handel hinweisen und sensibilisieren. „Denn wir wollen niemanden missionieren“ , betont Bezirksvorsteherin Renate Polinski.

Schon beim Einkaufen könne Entwicklungshilfe geleistet und auf die ein oder andere fair gehandelte und produzierte Ware zurückgegriffen werden. „Die Umsätze, die mittlerweile mit Fairtrade erzielt werden, sind enorm“, ergänzt Dietmar Bulat, einer der Bezirksbeiräte in der Steuerungsgruppe, die sich aus neun Personen zusammensetzt. Vertreten sind noch Bezirksamt, Kirche, Pflegestift, Elise-von-König-Schule, Handels- und Gewerbeverein und Vereine. Einmal im Jahr kommt die Gruppe zusammen, plant Veranstaltungen und Aktionen, kommuniziert während des Jahrs über die neuen Medien. Schließlich soll der Fairtrade-Gedanke in den Köpfen der Bevölkerung bleiben.

2012 erhielt Münster als fünfter Stadtbezirk der Landeshauptstadt das Fair-Trade-Zertifikat. Alle Voraussetzungen wurden erfüllt. „Wir sind schon früh auf den Zug aufgesprungen“, so Bulat. Saisonal, regional und nachhaltig – auch darauf werde geachtet. Am Ort Produkte von hier erwerben, gehöre auch dazu. Bei den Veranstaltungen, die seitdem durchgeführt wurden, beweist die Steuerungsgruppe Kreativität. Alle Facetten des Themas sollen beleuchtet werden. So wurde bereits ein Fair-Trade-Spieletag durchgeführt, eine faire Bilderausstellung organisiert, ein Brunch mit fairem Essen oder im vergangenen Jahr ein Nepalabend im Bürgersaal angeboten. „So etwas können wir nicht jedes Jahr stemmen“, beschreibt die Bezirksvorsteherin. Also wurde in diesem Jahr mit der Ausstellung auf etwas Niederschwelliges zurückgegriffen und die Situationen der Hersteller und Produzenten beleuchtet und Hintergrund zum fairen Handel geliefert. „Das kam gut an“, so die Bilanz von Renate Polinski, „es war eine Woche lang während der Öffnungszeiten des Bezirksamtes für jeden erreichbar.“

Bei jeder Veranstaltung im Pflegestift ist der Eine-Welt-Laden aus Wangen vertreten, steht eine Vitrine zum Thema Fairtrade. Auch das Thema für das kommende Jahr steht bereits fest. Am 13. Juli steigt ein Fairtrade-Sommerfest im Pflegestift Münster. Der Stadtbezirk hat es zudem in die Fairtrade-Zeitung des Kölner Vereins Transfair geschafft – mit dem Fairtrade-Memory. 66 Spiele wurden mit finanzieller Unterstützung des Bezirksbeirates hergestellt. Bilder und Collagen, die für die Fairtrade-Ausstellung hergestellt wurden, wurden abfotografiert und für das Memory „Pairsonally-Spiel“ verwendet.