Die Bewohner der Unterkunft in der Burgholzstraße sind in vier Gebäuden untergebracht, unter anderem gibt es einen Spielplatz auf dem Gelände. Fotos: Gökalp Quelle: Unbekannt

(erg) - Mitte Juni wurde die Flüchtlingsunterkunft in der Burgholzstraße eingeweiht. Aktuell leben dort 240 Bewohner, die über mehrere Monate sukzessive eingezogen sind. Neben den sechs hauptamtlichen Mitarbeitern des Malteser Hilfsdienstes engagieren sich 65 Ehrenamtliche im Freundeskreis Münster. Sie helfen unter anderem bei der Integration.

„Keiner der Bewohner kam direkt aus einer Erstaufnahmestelle zu uns, sondern nur von anderen Stuttgarter Unterkünften“, sagt Juliane Bauer vom Malteser Hilfsdienst. Die 27-Jährige arbeitet hauptamtlich in der Flüchtlingsunterkunft in Münster. Ein Großteil der Bewohner war vorher im Bürgerhospital in der Tunzhofer Straße oder in der Wagrainstraße in Hofen untergebracht. Sie wurden über mehrere Monate hinweg in das neue Heim aufgenommen. Obwohl die Kapazität bei 320 Bewohnern liege, soll es bei der aktuellen Anzahl von 240 Personen bleiben. Diese sind in die vier Gebäuden mit vier Fluren und je 24 Personen untergebracht. In der Regel leben sie zu dritt in einem Zimmer. Die Bewohner stammen aus Ländern wie Syrien, Irak, Iran, Afghanistan und aus weiteren Teilen Afrikas und Asiens.

Im Haus gibt es regelmäßig Deutschkurse, gefördert vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Einige davon finden auch außerhalb des Gebäudes statt. Die Unterkunft ist regelmäßig mit sechs Mitarbeitern des Malteser Hilfsdienstes, verteilt auf fünfeinhalb Stellen besetzt. „Aktuell sind drei in der Sozialbetreuung und drei in der Hausleitung“, sagt Bauer. Sie kümmern sich um die täglichen Anliegen der Personen wie hausinterne Umzüge oder bürokratische Vorgänge wie ihrem Asylantrag.

Zusätzlich zu den Hauptamtlichen gibt es 65 ehrenamtliche Mitarbeiter im Freundeskreis Münster. „Wir treffen uns regelmäßig zum Bürgercafé“, sagt Bezirksvorsteherin Renate Polinski. Die Treffen seien eine gute Möglichkeit für die Flüchtlinge, um Deutsch zu lernen, da sie sich mit Muttersprachlern unterhalten können. Es bestehe jedoch noch Bedarf bei der Kinderbetreuung. „Damit die Eltern in Ruhe in die Sprachkurse können, wäre es gut, wenn beispielsweise Eltern mit ihren Kindern zum Spielen kommen würden“, so Polinski.

Diese Woche fand zudem die Ersteinschulung einiger Kinder statt. Sechs von ihnen kamen in die erste Klasse und zwei in die Vorschule. Bereits vor einigen Wochen hatte Polinski zu einer Spendensammlung für Schulranzen und andere Schulsachen für die Kinder aufgerufen. „Es sind dadurch 20 Schulranzen zusammengekommen.“ Ein Großteil stammt von der Mobilen Jugendarbeit Hallschlag.

Ein Wermutstropfen gibt es jedoch. „Eine Person hat sich stellvertretend für eine Gruppe von Anwohnern wegen Lärm bei mir beschwert“, sagt die Bezirksvorsteherin. Anscheinend wurde einige Male in der Nacht Musik und Kindergeschrei vernommen. „Das war vor allem in den Sommerferien. Ich denke, dass sich das Problem zu Schulbeginn legen wird.“ Zudem werde es einen mobilen Sicherheitsdienst geben, der auch nachts vor Ort sein wird, um aufzupassen.