Nadja Pauzar leitet seit einem Jahr das Stadtteilzenrum. Foto: Demuth (z) - Demuth (z)

Seit einem Jahr gibt es das Stadtteil- und Familienzentrum in Neugereut. Die Leiterin, Nadja Pauzar, zieht eine positive Bilanz. Sie will noch mehr Angebote für Familien mit kleinen Kindern schaffen.

NeugereutVor einem Jahr ist das Stadtteil- und Familienzentrum in Neugereut gestartet, nachdem der Umbau der Kinder-, Jugend- und Bürgerhauses beendet war. Nadja Pauzar leitet das Zentrum seitdem. Mit Luftballons, Rätselspaß und Geburtstagskuchen wurde das einjährige Bestehen im Haus gefeiert. Im Gespräch zieht Pauzar eine erste Bilanz.

Vor einem Jahr haben Sie Ihre Stelle als Koordinatorin im Stadtteil- und Familienzentrum Neugereut begonnen. Welche Erwartungen hatten Sie?
Ich habe meine Stelle mit viel Vorfreude, aber auch Respekt angetreten. Die Räume mit Leben zu füllen und dabei allen Menschen im Stadtteil gerecht zu werden, ist schon eine Herausforderung. Zumal alle ganz gespannt waren, was im neuen Haus passieren wird. Oft musste ich um Geduld bitten. Die hat sich gelohnt. Das Jahr verging wie im Flug, es hat sich einiges getan.

Wie hat es sich nun entwickelt? Sind Sie zufrieden?
Absolut. Wir haben inzwischen ein buntes Potpourri an Angeboten im Programm. Es gibt offene Treffs wie den Spielenachmittag für Senioren, das Repair-Café und verschiedene Kurse in den Bereichen Sport, Entspannung, Kunst und Textiles Werken. Die Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendhaus, das sich im selben Gebäude befindet, klappt auch wunderbar. Wir konnten schon einige gemeinsame Veranstaltungen realisieren beispielsweise eine Spielzone für Kinder rund ums Haus und einen Flohmarkt für Kindersachen.

Wie viele ehrenamtliche Helfer haben Sie inzwischen?
Im Stadtteil- und Familienzentrum engagieren sich regelmäßig zwölf ehrenamtliche Mitarbeiter. Hinzu kommen noch zirka 20 Ehrenamtliche, die das Repair-Café organisieren und betreuen. Wir freuen uns immer über Menschen, die unsere Arbeit in den unterschiedlichen Bereichen unterstützen oder hier eigene Ideen umsetzen möchten.

Wo sind diese Ehrenamtlichen im Haus im Einsatz?
Wir haben ein festes Team für das Stadtteilbistro und die offene Kinderbetreuung. Von Dienstag bis Freitag gibt es bei uns unter anderem ein Tagesessen, das von Ehrenamtlichen zubereitet wird. Die Spielecke für die Kinder unserer Besucher wird dienstags und donnerstags am Vormittag sowie mittwochs und freitags am Nachmittag von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen betreut.

Wie läuft das Repair-Café?
Das Repair-Café ist auf Initiative von Ehrenamtlichen entstanden und war von Anfang an ein großer Erfolg und ein Gewinn für unsere Einrichtung. Außerdem haben wir unterschiedliche Kurse und Angebote im Programm, die von Ehrenamtlichen geleitet werden: Qi Gong für Eltern, Qi Gong für Senioren, offene Fahrradwerkstatt, Ü50-Sportgruppe, Nähkurs und Socken stricken. Im Mai fand ein Reisevortrag statt, den eine Neugereuterin vorbereitet und präsentiert hat.

Wie läuft das Stadtteilbistro?
Es ist das Herzstück unserer Einrichtung. Die Besuchergruppen sind ganz unterschiedlich. Es kommen Mütter mit ihren Kindern, Seniorinnen und Senioren, Schülerinnen und Schüler ins Bistro. Auch einige Lehrerinnen und Lehrer der Jörg-Ratgeb-Schule verbringen ihre Mittagspause bei uns. In den ersten zwei Sommerferienwochen werden wir unsere Öffnungszeiten ändern. Unter dem Motto „Feierabendsonne im Bistro“ haben wir dann von 17 bis 21 Uhr geöffnet. Vielleicht kommen am frühen Abend noch ein paar Väter mit ihren Kindern vorbei.

Welche weiteren Einrichtungen haben sich inzwischen im Haus angesiedelt?
Die Volkshochschule Stuttgart bietet bereits seit der Eröffnung des Gebäudes Kurse an. Der Kulturkreis Neugereut nutzt den Saal für verschiedene Veranstaltungen. Der Besprechungsraum wird regelmäßig von einer muslimischen Frauengruppe, vom Bürgerverein Neugereut oder beispielsweise für Eigentümerversammlungen genutzt. Die Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinde, die ihre Räumlichkeiten in Bad Cannstatt durch einen Brand verloren hat, kommt zum Freitagsgebet, bis sie einen festen Standort in Stuttgartgefunden hat.

Gibt es noch freie Kapazitäten bezüglich der Räume?
Es gibt noch Kapazitäten. Wir haben ja ein sehr geräumiges Haus.

Wie sieht es aus mit der Belegung des Stadtteilzentrums durch Vereine?
Die Belegung durch Vereine ist noch überschaubar. Der SKG Max-Eyth-See bietet im Saal Fitnesskurse an und die Narrenzunft Neugereut „Ägger Orks“ studiert bei uns einen Maskentanz ein.

Wie sieht es mit dem Sonnenschutz aus? Dazu gab es einen Antrag des Bezirksbeirats.

Der Sonnenschutz im Bistro besteht derzeit aus Markise und Vorhang. Die stjg steht mit dem Stadtplanungsamt im Austausch, weitere Maßnahmen werden aktuell geprüft. Wir sind sehr interessiert daran, eine gute Lösung zu finden.

Was wünschen Sie sich noch?
Ich möchte noch mehr Angebote für Familien mit kleinen Kindern im Haus etablieren. Da freue ich mich natürlich auch über engagierte Eltern, die sich mit Ideen einbringen. Es ist mir ein großes Anliegen, den Bedarf im Stadtteil zu bedienen und da ist es wichtig, dass die Menschen mit ihren Wünschen zu mir kommen, damit die Angebote auch wahrgenommen werden.

Gibt es von Bürgern und noch Wünsche, denen Sie noch nachgehen möchten?
Konkret nicht. Ich habe aber immer ein offenes Ohr für Anregungen, Wünsche und Ideen. Das Stadtteil- und Familienzentrum ist ein Haus für alle und lebt vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Wenn es sich weiter so gut entwickelt, dürfen wir uns auf viele neue Angebote und Veranstaltungen im Haus freuen.

Die Fragen stellte Iris Frey