Das geplante Wohnbaugebiet Schafhaus ist noch nicht unter Dach und Fach. Momentan wird die Umfahrung der Ortsmitte und Zufahrt zum Gebiet diskutiert. Erste Pläne der Stadtverwaltung dazu, die kürzlich vorgestellt wurden, stießen auch auf Kritik.Archiv Foto: Frey Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Noch immer gibt es in Mühlhausen seit Jahren Verkehrsprobleme, Schleichverkehr durch den alten Ortsteil. Die Stadt wollte das Ganze in Angriff nehmen, da wurden nun die Pläne für das Wohngebiet Schafhaus aktualisiert. Doch da fehlt noch immer eine Übereinkunft zwischen Stadt und Gemeinderat. Und so kann auch das Problem des Verkehrs insbesondere des Schleichverkehrs durch Alt-Mühlhausen noch nicht sofort gelöst werden.

Die Fraktionen CDU, SPD, FDP, Die Linken, SÖS-Linke-Plus fordern eine Busanbindung zum geplanten Wohngebiet Schafhaus. Ein mögliches Baugebiet Schafhaus erfordert eine Busanbindung. Dazu ist eine neue Erschließungsstraße notwendig. So steht es im Antrag der genannten Bezirksbeiratsfraktionen.

Seit der letzten Bürgerversammlung 2016 wissen die Mühlhäuser zudem, dass Oberbürgermeister Fritz Kuhn ein Verkehrskonzept für Mühlhausen angekündigt hat, das mit den Bürgern auch entwickelt werden soll. Durch die erneute Diskussion um das Thema Schafhaus wurde das Thema zurückgestellt, respektive verschoben.

Und auch beim Thema Verkehrsstrukturplan soll es weitergehen. Dazu soll es laut Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann eine erste Bürgerbeteiligung in diesem Jahr geben. Doch es sei abhängig, wie man mit dem Thema Schafhaus von der Verwaltung aus umgehe. Dies müsse noch vor der Bürgerbeteiligung für Mühlhausen geklärt sein.

Die Bearbeitung des Stadtteils Hofen in punkto Verkehrsplanung könne erst 2018 erfolgen. Beim Verkehrsstrukturplan geht es um die Knotenpunkte Aldinger/Mönchfeldstraße/Arnoldstraße, Beschleunigung der Linien 54 und 401, den zukünftigen Umgang mit der Alten Aldinger Straße/Weidenbrunnen mit oder ohne Umfahrung Mühlhausen, Maßnahmen zur Reduzierung des Schleichverkehrs im alten Ortskern und in der Arnoldstraße. Anwohner beklagen, dass sogar auch Schwerlastverkehr durch die Veitstraße fahre.

Kurz vor der Sommerpause hatte Stadtplaner Stephan Oehler im Ausschuss für Umwelt und Technik einen Vorschlag für eine Verkehrsanbindung und Verbindungsstraße zum Schafhaus-Gebiet vorgestellt. Es hagelte Kritik. Als „kleiner Nord-Ost-Ring“ wurde die Lösung bezeichnet und nicht so, wie es sich die Gemeinderatsfraktionen in ihrem Antrag gewünscht hatten, den am 17. Mai CDU, SPD, FDP und Freien Wähler forderten. Vorgeschlagen war eine Verbindung vom Bereich Heidenburgstraße 20 entlang der nördlichen Baugebietsgrenze des Schafhaus mit Anbindung an die L1100, die Aldinger Straße. Philipp Degen, Sprecher des Arbeitskreises Bau und Verkehr im Bund der Selbständigen (BDS) Mühlhausen, hat an Oberbürgermeister Fritz Kuhn geschrieben und gebeten, dass er auf Baubürgermeister Peter Pätzold einwirke, dass das Stadtplanungsamt eine wirtschaftlich vertretbare neue Erschließungsstraße zur Planung vorlege.

Ziel müsse es sein, so Degen, das Neubaugebiet sinnvoll zu erschließen. So könne im Gewann „Grund“ ein Gewerbegebiet erschlossen werden, dadurch wäre eine neue Erschließungsstraße für das „Schafhaus“ besser zu finanzieren, so Degen. Diese vor kurzem vom BDS-Mühlhausen in einem Offenen Brief an den Stuttgarter Oberbürgermeister angeregte Umwandlung einer am Rande des geplanten Baugebiets Schafhaus ausgewiesenen Friedhofserweiterung blieb bis heute unbeantwortet, stellt der BDS-Vorsitzende Michael Lietz fest und macht auf die Abwanderung von Unternehmen aus Mühlhausen aufmerksam. Gezeigt wurde von der Verwaltung eine Umfahrung der Heidenburgstraße bis nach Kornwestheim und Herstellung einer Landesstraße. Das hatten die Gemeinderäte nicht gefordert. Erste Stimmen gab es, dass die Verwaltung diese Umfahrungsplanung nachbessern müsse.