Quelle: Unbekannt

(red) - Beamte eines Sondereinsatzkommandos haben am Donnerstag in Mühlhausen die Wohnung eines 51-Jährigen gestürmt und ihn festgenommen. Nach Angaben der Polizei wollte er über das Darknet illegale Schusswaffen verkaufen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden zahlreiche legale und illegale Schusswaffen beschlagnahmt. Zwei weitere Tatverdächtige aus Reutlingen und Frickenhausen sind wieder auf freiem Fuß.

Auf die Spur der Mannes kam die Polizei Esslingen im Dezember 2016 durch einen Hinweis des Bundeskriminalamts. Nach deren Ermittlungen zeigte ein 46-Jähriger aus Frickenhausen Interesse daran, im Darknet Schusswaffen zu kaufen. Im Laufe der Ermittlungen gelang es der Polizei, zwei weitere Verdächtige zu identifizieren. Es handelt sich um Bekannte des 46-Jährigen.

Die Ermittler schlugen am Donnerstag zu und nahmen alle drei Beschuldigten fest. Beim 51-Jährigen aus Mühlhausen wurde das Sondereinsatzkommando (SEK) hinzugezogen. Von ihm war bekannt, dass er als Sportschütze im Besitz von etlichen legalen Schusswaffen war. Die Polizei fand und beschlagnahmte neben 17 legalen Schusswaffen und mehreren tausend Schuss Munition auch sechs illegale Schusswaffen, darunter eine Maschinenpistole, eine verbotene vollautomatische Schusswaffe und mehrere Schalldämpfer. Eine geladene Pistole hatte der 51-Jährige griffbereit neben sich liegen. Außerdem fanden die Beamten geringe Mengen Betäubungsmittel. Bei den Durchsuchungen der beiden anderen Verdächtigen wurden keine Waffen gefunden.

Bei allen drei Beschuldigten beschlagnahmte die Polizei eine Vielzahl elektronischer Datenträger. Beim 51-Jährigen wurden darüber hinaus fast 30 000 Euro Bargeld und Gold und Edelmetalle im Wert von rund 50 000 Euro vorläufig beschlagnahmt. Die Beschuldigten sind polizeilich bislang kaum in Erscheinung getreten. Teilweise räumen sie ihre Taten ein. Der 46-Jährige aus Frickenhausen ist ebenfalls Sportschütze. Er gestand, dass er vier Pistolen mit Schalldämpfer erwerben wollte. Zwei wollte er gewinnbringend weiterverkaufen.

Der 51-Jährige befindet sich seit gestern in Untersuchungshaft. Die beiden anderen Beschuldigten wurden nach Abschluss der Ermittlungen auf freien Fuß gesetzt. Der 51-Jährige muss sich nicht nur wegen illegalen Waffenbesitzes und Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetzes, sondern auch wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten.

Bereits Anfang November gab es in Mühlhausen einen SEK-Einsatz. Ein Mann hatte aus einem Dachfenster heraus mit einer Waffe auf das Auto eines Nachbarn gezielt. Daraufhin wurde die Polizei alarmiert. Diese umstelle das Haus und wenig später stürmten die Mitarbeiter des SEK das Gebäude. Der 43-Jährige wurde in seiner Wohnung festgenommen. Bei der Waffe handelte es sich um eine legale Softairwaffe.

Anfang Dezember wiederum stürmte das SEK das Haus eines Mannes in Untertürkheim, weil dieser ebenfalls gesehen wurde, wie er mit einer Waffe hantierte. In seiner Wohnung stelle die Polizei mehrere legale Waffen sicher. Der Mann wurde nach den Ermittlungen wieder freigelassen.