Die Flüchtlingsunterkunft in Hofen gibt es mittlerweile seit zweieinhalb Jahren. Immer wieder laden Fremde Müll auf dem Gelände ab. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

(if) - Die Flüchtlingsunterkunft in Hofen gibt es jetzt seit zweieinhalb Jahren. Der Leiter des betreuenden Diensts, der Arbeitsgemeinschaft Dritte Welt (AGDW), Jama Maqsudi, hat kürzlich eine positive Bilanz im Bezirksbeirat Mühlhausen gezogen. Es gibt weniger Lärmbeschwerden, aber immer wieder Probleme mit fremd gelagertem Sperrmüll auf dem Gelände der Unterkunft.

Wegen eines Wasserschadens sind kürzlich 30 Flüchtlinge evakuiert worden. Wie berichtet war kürzlich in einer Dusche ein Rohrschaden entstanden und hatte für einen Kurzschluss im Haus gesorgt. Durch den Stromausfall ist in einem Technikraum Abwasser ausgetreten. Die genauen Schäden etwa in den Wänden müssen noch untersucht werden. In dem betroffenen Gebäude mussten durch den Ausfall der Dusche 30 Bewohner evakuiert werden.

Insgesamt leben 194 Bewohner in der Hofener Unterkunft mit 13 Nationalitäten. 139 Zufluchtsuchende sind staatlich und 55 kommunal eingestuft, darunter 24 Familien und 36 Alleinstehende staatlicher Art und neun Familien und zehn Alleinstehende sind kommunal eingestuft. Von den ersten Bewohnern in der Unterkunft seien sehr viele vom Balkan gewesen, davon seien 70 Prozent freiwillig zurückgekehrt und 30 Prozent abgeschoben worden. Deshalb gibt es jetzt wieder völlig neue Bewohner. Sie kommen überwiegend aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und seit einigen Monaten aus Eritrea.

Familienzusammenführungen habe es schon immer gegeben, aber dabei sieht Maqsudi keine größeren Probleme. 35 Flüchtlinge besuchen Deutschkurse, 14 Personen arbeiten und vier sind in Ausbildung. Im Flüchtlingsintegrationsgesetz (FIM) befinden sich zwei Personen, die für 85 Cent pro Stunde gemeinnützige Arbeit machen. Acht Kinder besuchen den Kindergarten in Hofen und Umgebung. Es fehlen rund fünf bis sechs Kindergartenplätze für Flüchtlingskinder.

Was das Projekt „Viel.Platz.Hofen“ betrifft, das auch vom Freundeskreis Hofener Menschen (HoMe) mit begleitet wird, so sei mit der Stadt eine einvernehmliche Lösung gefunden worden. Im Rahmen des Projekts sind ein Grillplatz, ein Backofen, eine Bühne, zwei Schaukeln und eine Kletterwand im Bereich hinter den Unterkunftsgebäuden entstanden.

Immer wieder gibt es ein Müllproblem bei der Unterkunft, da fremder Sperrmüll und fremder Haushaltsmüll einfach abgelagert werden, berichtet Maqsudi. Das Lärmproblem habe abgenommen. In diesem Sommer habe er bislang keine Beschwerden von Anwohnern wegen Lärm bekommen. Es sei eine gute Nachbarschaft entstanden und auch intern im Haus laufe es gut, bis auf kleinere Streitereien, bei denen es meist um die Sauberkeit in der Küche gehe.

Der Freundeskreis Home sei unverzichtbar, sehr aktiv und gefragt, so Maqsudi. Von anfangs 150 Ehrenamtlichen seien noch 60 bis 80 aktiv, es habe sich relativiert, aber das sei normal. In der Kleiderkammer gibt es ausreichend Kleidung. Wer spenden will, erfährt die Annahmetermine auf der Homepage von HoMe unter www.hofener-menschen.de. Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann hat wie der Bezirksbeirat die Arbeit in den Flüchtlingsunterkünften und das Engagement der Freundeskreise gelobt. Bohlmann erklärte, beide Unterkünfte hätten und würden bei Let‘s Putz-Aktionen mitmachen.