Die Jury hat 80 Konzepte für das Stöckach-Areal begutachtet. Foto: Laura Scheffelmeier, Milla & Pa - Laura Scheffelmeier, Milla & Partner (z)

Zweite Runde des Architektenwettbewerbs – 13 Entwürfe sollen vertieft ausgearbeitet werden

Stuttgart-Ost I m Stuttgarter Osten entsteht Neues: Auf dem bald frei werdenden EnBW-Werksgelände entsteht dringend benötigter Wohnraum. Bis zu 800 Wohnungen und mindestens 60 000 Quadratmeter Wohnfläche soll es am neuen Stöckach geben, davon bis zu 40 Prozent als geförderter Wohnungsbau. Angebote für soziales Miteinander, Freizeit, Nahversorgung, Gesundheit, Energieversorgung und Mobilität. Gesucht wird nach den besten technologischen Lösungen. Der neue Stöckach denkt dabei nach vorne, auch durch die Verbindung mit der Internationalen Bauausstellung 2027 und weiteren Experten. Das Vorhaben steht auch für die Weiterentwicklung der EnBW vom reinen Energieversorger zum Infrastrukturpartner. Eine Jury hat nun über 80 Konzepte für das Stöckach-Areal ausgewählt für die zweite Runde des Architektenwettbewerbs aus Stuttgart.

Genau 83 Modelle und genauso viele Exposés – auf die Jury des Stöckach-Wettbewerbs wartete dieser Tage eine wahre Mammutaufgabe. „Aber genau das wollten wir ja: Möglichst viele und vielseitige Ideen für die Zukunft des Stöckach-Areals“, erklärte Jury-Vorsitzender Professor Markus Allmann: „Wir waren beeindruckt, mit viel Engagement und Kreativität die Büros an die anspruchsvolle Aufgabe herangegangen sind.“

Mehr kann und darf der Jury-Vorsitzende zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht verraten – so schreiben es die strengen Regeln für Architektenwettbewerbe vor. Nur so viel: 13 Entwürfe hat die 29-köpfige Jury aus Fachleuten, Vertretern von EnBW, Stadtverwaltung und Gemeinderat sowie vier von den Bürgerinnen und Bürgern gewählten Vertretern für so gut befunden, dass sie in den nächsten Monaten vertieft ausgearbeitet werden sollen. Diese Entwürfe wurden gestern auch in der inzwischen fünften Bürger-Werkstatt diskutiert. Nach einer weiteren Bürger-Werkstatt am 30. November trifft die Jury dann am 6. Dezember die endgültige Entscheidung. „Die Qualität der eingereichten Konzepte zeigt aus meiner Sicht, dass wir mit dem offenen Wettbewerb genau den richtigen Weg einschlagen haben“, betonte Frank Heberger, Leiter Transformation bei der EnBW und zugleich Jury-Mitglied: „Die EnBW tut damit den ersten Schritt für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft des Stöckach-Areals.“

Gestern fand die Bürger-Werkstatt 5 statt. In der Bürger-Werkstatt 5 konnten Bürger die Möglichkei nutzen, ausgewählte Entwürfe des städtebaulichen Wettbewerbs einzusehen und zu kommentieren, kurz nachdem das Preisgericht die Entwürfe gesehen hat. Diese Möglichkeit wird nach Angaben der EnBW in Deutschland erstmals angeboten und soll als gutes Beispiel dafür dienen, wie Bürgerbeteiligung bei der Quartiersentwicklung aussehen kann.

Neu gestaltet wird der Bereich zwischen Hackstraße, Schwarenbergstraße, Metzstraße, Stöckachstraße und Heinrich-Baumann-Straße. Im Jahr 2020 beendet die EnBW die betriebliche Nutzung des Areals und schafft damit Raum für die Stadtentwicklung. Als mehrheitlich öffentlich getragenes Unternehmen mit langjähriger Stuttgarter Geschichte will sie einen Beitrag dazu leisten, dass das Wohnen und Leben bezahlbar und innovativ ist. Sie möchte den neuen Stöckach selbst entwickeln und für mindestens 20 Jahre in eigener oder öffentlicher Hand halten. Im IdeenRaum im Stöckach-Areal wurden zudem Ideen gesammelt. red/if

www.der-neue-stoeckach.de