Wolfgang Ehehalt mit einer seiner Masken, die er Samurai-Maske nennt vor dem großen Bild „Narrentanz“ in der Galerie von Kolczynski. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

Von Iris Frey

Sie sind weit gereist, der Galerist und der Künstler. Sie waren in Afrika und haben dort die Urvölker erlebt, auch mit ihren Masken. Aus den Reisen hat der Cannstatter Künstler Wolfgang Ehehalt seine Masken und Objekte interpretiert. Jetzt waren sie in der Galerie von Kolczynski zu sehen.

Wer die Galerie betritt, darf staunen, über die internationale Kultur, die hier vereint zu sehen ist und die Vielfalt der Masken und Geschichten, die dahinter stecken. Und mittendrin Folkmar von Kolczynski und Wolfgang Ehehalt - der Galerist und der Künstler.

Sie waren vor einigen Jahren in Afrika unterwegs und tief beeindruckt von den Kulturen. Eine Vielfalt gibt es zu sehen an Maskenarten, dazwischen die berühmten Objektkästen von Ehehalt, in denen er Gesammeltes bemalt, aufbaut, kreiert und in neue Zusammenhänge setzt. Die „objets trouvés“, die gefundenen Gegenstände sind es, die ihn zu seinem künstlerischen Arbeiten bringen. Eine Flaschenpost entsteht so mit eigens von ihm versiegelten Flaschen.

Aber auch Installationen mit Objekten sind zu sehen wie „Bock und Gärtner sind verschwunden“. Maske, Hut, Hose des Gärtners mit Vogelnest drin, darunter Schuhe, ein Korb und ein leerer Geldbeutel. Wo anders gestaltet Ehehalt aus einer zusammengefalteten Kehrschaufel eine Maske, der Griff der Kutterschaufel bildet nachher umgeknickt die Nase. Im Vergleich zu den afrikanischen Masken gelingt es Ehehalt, dasselbe Gestaltungsprinzip anzuwenden. Der Einfluss ist erkennbar. Dennoch schwingt bei Ehehalt immer der ironisch-surreale Blick mit. Eimer werden zu Masken, aber auch Farbdeckel.

Dann darf der Besucher in die blaue Lagune abtauchen mit Blick auf die Umweltprobleme: Neben den Krebsen und Fischen ist Abfall. Auch im Objektkasten „Afrika“ unter dem afrikanischen Reiter der Verweis auf Abfall. Dann gibt es im Bilderrahmen die „Sonntagsweste eines Rosenzüchters“ zu bestaunen samt Plastikrosen am Fuße.

Und da ist der „Narrentanz“, ein großformatiges Bild, in dem die unterschiedlichsten Narren zu sehen sind, der Fußball-, Waffen-, Trink-, Ess- und Kriegsnarr ebenso wie der Atomprotest-Narr. Davor hängt an einem Drahtzug eine Maske, als bemalte Palette samt Hose.

Beide, Galerist und Künstler sind nach wie vor begeistert von den Kulturvölkern mit ihren eigenen Riten, Sprachen und Religionen. Sie fanden dort Unterhaltungsmasken, Masken zur Disziplinierung, für Begräbnisfeierlichkeiten. Selbst in der Eiszeit gab es schon Masken, von Kolczynski. Und die waren nicht nur zur Fasnetszeit interessant, wie die Ausstellung zeigt.

Wer sich für die besondere Maskenkunst interessiert, meldet sich bei der Galerie von Kolczynski, König-Karl-Straße 36, und erhält weitere Informationen unter Telefon 55 60 10.