Katharina Naumann zu Königsbrück. Quelle: Unbekannt

Sechs Mädchen zwischen sieben und elf Jahren umfasst die Gruppe zurzeit. „ZapZarap“ heißt die neue Produktion. Katharina Naumann zu Königsbrück, Regisseurin und Theaterpädagogin, äußert sich im Interview über das Stück und die Probenarbeit im Kulturkabinett.

Der Jugendspielclub ist bekannt dafür, Aspekte in seine Stücke aufzunehmen, die das Leben der Gruppenteilnehmerinnen beschäftigen. Wie ist es bei „ZapZarap“? Gibt es da Erfahrungen, die die Mädchen eingebracht haben?

Naumann zu Königsbrück: Oh ja, im Grunde besteht das ganze Stück aus Erfahrungen der Gruppenteilnehmerinnen. Die Zusammensetzung der verschiedenen Altersgruppen bot zu Anfang große Herausforderungen, welche die Gruppe zusammen meistern musste. Das war keine leichte Sache, zu der jeder seinen Teil beitragen musste, um am Ende ein gemeinsames Theaterstück auf die Bühne zu bringen. „ZapZarap“ erzählt eine ganz ähnliche Geschichte, nämlich, wie die unterschiedlichsten Charaktere trotz ihrer Unterschiedlichkeit zueinander finden, um gemeinsam wieder nach Hause zu kommen.

Wie liefen die Proben? Wie sind Sie bei der Stückentwicklung vorgegangen?

Naumann zu Königsbrück: Wir hatten ganz unterschiedliche Probephasen, die alle immer mit einem unglaublich großen Ideenreichtum der Kinder versehen waren. Bei der Entwicklung des Stücks haben wir verschiedene Vorschläge der Kinder in Form von Improvisationen auf der Bühne ausprobiert und uns so Stück für Stück eine Geschichte gebastelt. So kamen im Grunde mehrere Geschichten zustande und die Gruppe entschied sich dann für „ZapZarap“.

Die Mädchen in der Gruppe sind zwischen sieben und elf Jahren alt. Da sind ganz unterschiedliche Erfahrungshorizonte und Interessen vertreten. Wie ist es gelungen, sie alle unter einen Hut zu bekommen?

Naumann zu Königsbrück: Wichtig war es, Gemeinsamkeiten zu finden, ein Verständnis für den anderen zu entwickeln und offen zu sein für die Ideen des anderen. Gemein-sam an einem Strang zu ziehen und nicht die ganze Kraft beim Tauziehen zu verschwenden. Teambuilding war unser Motto.

Bisher ist noch nicht bekannt, welche Abenteuer die Mädchen auf der Bühne erleben werden. Wir wissen nur, dass es eine Zeitmaschine, einen verwunschenen Wald und unentdeckte Welten gibt. Können Sie ein bisschen mehr zum Inhalt erzählen? Was erwartet das Publikum?

Naumann zu Königsbrück: Das soll auch vorerst eine Überraschung bleiben. Aber ohne zu viel zu ver-raten: Wir finden uns in einem Klassenzimmer voll mit Streithähnen wieder. Mit der zufälligen Entdeckung der Zeitmaschinen beginnt ihr Abenteuer. Einer Reise durch verschiedene Welten. Aber diese Reise hat es in sich und am Ende ist keiner mehr, wie er am Anfang war! Es ist eine lustige, spannende Geschichte über das Zusammenfinden einer Gruppe die scheinbar nicht zusammen passt.

Woher kommt denn der Name „ZapZarap“ als Titel für das Theaterstück?

Naumann zu Königsbrück: Das Wort „ZapZarap“ entstand aus einer Improvisation und wird im Stück als Zauberspruch verwendet.

Die Fragen stellte Iris Frey

Am 30. Juni feiert der Jugendspielclub Sinneswerkstatt um 18 Uhr Premiere seines neuen Stücks im Kulturkabinett in der Kissinger Straße 66a. Und so abenteuerlich wie der Titel klingt, geht es auch auf der Bühne zu: Sechs Mädchen werden vor eine große Herausforderungen gestellt, die sie nur gemeinsam meistern können. Ein verzauberter Wald, unentdeckte Welten und eine Zeitmaschine. Verrückter kann es ja nicht mehr werden oder etwa doch? Karten für die Vorstellungen gibt es im Kulturkabinett unter Telefon 56 30 34.

Katharina Naumann zu Königsbrück wurde 1985 in Bad Soden-Salmünster geboren. Sie wohnt in Stuttgart und Berneck. Nach dem Abitur 2006 war sie ein Jahr in Indien als Volunteer der NGO „Art of Living“ an der Sri Sri Ravi Shankar School in Bangalore, danach Studium der Religionspädagogik an der evangelischen Fachhochschule Freiburg. 2008 begann sie ihr Studium der Theaterpädagogik an der Theater Akademie Stuttgart, das sie 2012 erfolgreich abschloss. Sie absolvierte auch eine klassische Ballettausbildung. Seit Juli 2012 arbeitet sie als freie Schauspielerin und staatlich anerkannte freiberufliche Theaterpädagogin. Am Kulturkabinett führte sie in der Spielsaison 2014/15 beim Stück „Torben ist gestorben- Wissen ist ein Prozent minus x“ die Regie.