Die Stuttgarter Strolche bei ihrer Premiere von „Käpt‘n Sharky“ im Theater Restaurant Friedenau. Als singende Piraten haben sie neue Freunde gewonnen. Foto: Wenzel Quelle: Unbekannt

(rw) - Zünftig mit blankem Säbel, Totenkopftuch und schwarzem Piratenbart war der vierjährige Noah mit seinem Papa aus Esslingen gekommen, denn er wollte Käpt’n Sharky auf der Bühne des Theater-Restaurants Friedenau sehen. Mit ihm warteten am Samstagnachmittag noch viele Vor- und Grundschulkinder ungeduldig im voll besetzten Theatersaal darauf, dass der Vorhang sich zur Premiere des neuen „Musicals“ der Stuttgarter Strolche öffnete. Anderthalb Stunden später sangen sie alle begeistert mit beim Piratensong „Freunde sind wichtig im Leben“. Wieder einmal hatten die „Strolche“ gezeigt, wie der Funke überspringt bei ihrem Theater von Kindern für Kinder, dem einzigen in Stuttgart.

Das Feuerbacher Behindertenzentrum hatte der Truppe von Corinna Steinke und Ludwig Holzer ein verwegenes Piratenschiff gezimmert, das der 13jährige Tobias Schneider als „Käpt’n Sharky“ souverän befehligte. Aber er sang auch: „Als„Käpt’n auf dem Meer hat man`s schwer“, wenn die Mannschaft statt „mach mit“ und „Taue straffen“ nur „Pommes Frites“ und „graue Affen“ versteht. Da lachte das Publikum natürlich genauso fröhlich wie später, als sich Michi (Louisa Gärtner, 12) mit einem Besenstiel gegen Sharkys Säbelhiebe zur Wehr setzte. Michi wandelte sich anschließend so unerschrocken und hilfsbereit vom Gefangenen zum Freund des Käpt‘ns, dass dieser ihn nach Piratenschlacht und Marineaktion zu guter Letzt von der königlichen Gefängnisinsel rettete. Auch der Admiral der Rotröcke trug erheblich zur Unterhaltung bei, denn Holzer (der einzige Erwachsene im Spiel) forderte strenge „Orrdnung und Dissziplinn“, die er selber beim Reden aber so durcheinanderbrachte, dass es einfach zum Lachen war. Die Ausführung der admiralischen Anordnungen war Sache des langbeinigen Adjutanten (Johannes Knuplech, 16), der immer wieder Probleme hatte - sowohl mit dem Sinn der Befehle seines Vorgesetzten als auch mit dem quirligen Käpt’n Milchzahn (Lasse Gärtner, 5), weil dieser freche Zwerg ihm respektlos durch die Beine witschte. Den Wechsel vom Entführer Michis im Auftrag des fiesen Piraten Bills zum Gefangenen des Admirals überstand Cleo Rilling ((13), als Schnick-Schnack-Schnuckspielender Machete Piet. Aber wirklich jedes Problem meisterte Mark Rubinstein (13), der immer lächelnde PiRatte. Er sang von den vielfältigen Pflichten der Mannschaft und erledigte sie, wusste guten Rat, wo dieser nötig war, und stellte weise fest: „Angst darf man haben“ als der Käpt’n tat, als ginge er ohne Angst in die finstere Höhle auf der Gefängnisinsel. So gelang es den Piraten im Handumdrehen, alle Kinder im Publikum dauerhaft als Helfer und Freunde zu gewinnen - und die Eltern auch.

Die nächsten Vorstellungen sind am 25. März und 1. April um 14.30 Uhr im Theater Restaurant Friedenau, Rotenbergstraße 127.