Der Jugendspielclub Sinneswerkstatt hat mit dem Zauberstück „Zapzarap“ eine fröhliche Premiere im Kulturkabinett gefeiert. Foto: KKT Quelle: Unbekannt

(rw) - Am Ende war alles ganz entspannt und fröhlich am Freitagabend bei der Premiere des Zauberstücks „Zapzarap“ im Kulturkabinett in der Kissinger Straße. Nach einer spannenden, verwirrenden und irgendwie lehrreichen Zeitreise hatten Christine, Laura, Shanthi und Anastasia in ihr altes Klassenzimmer zurückgefunden - und aus den vier Nervensägen war eine lustige Mädchentruppe geworden. Also konnte sich auch Jana, ihre anfangs so frustrierte Lehrerin, augenzwinkernd vom begeisterten Publikum verabschieden, denn sie hatte auch als Zauberfee weitergeholfen.

Katharina Naumann von Königsbrück, die Leiterin des Jugendspielclubs „Sinneswerkstatt“, strahlte glücklich über den Erfolg der gemeinsamen Arbeit. Im Oktober hatten die Theaterpädagogin und zehn Mädchen zwischen sieben und elf Jahren mit dem diesjährigen Projekt begonnen. Es galt, sich ein ganz neues Stück auszudenken und auf die Bühne zu bringen. „Die Kleinen wollten Prinzessinnen spielen“ sagten die„Großen“. Die aber wollten nur sich selbst darstellen - und setzten sich durch. „Sie s i n d alle Prinzessinnen“ kommentierte die Regisseurin den kreativen Streit, bei dem schließlich fünf Mädchen im Spiel blieben.

Diese erarbeiteten ein Drehbuch - oder spielten auch mal ohne, suchten die Musik aus und brachten sich die Tänze bei. Wie beim Kofferpacken-Spiel gab ein Mädchen eine Schrittfolge vor, das nächste wiederholte alles und ergänzte die Bewegung. „Aufeinander hören und einander achten“ entwickelte sich so als Leitmotiv des Lebensabenteuers heraus aus dem ekligen Schulzimmer, durch die verbotene Tür in eine neue, aufregend unwirtliche Welt. Lichtblitze wechselten ab mit Dunkelheit, eine orientalische Musik lockte weiter und eine elfenzarte Fee schenkte jeder eine Sitzkissen-Zeitmaschine. Auf diesen konnten sie gemeinsam über einen Fluss balancieren. Sie mussten nur hintereinander auf die Kissen steigen und diese immer von hinten nach vorne reichen.

Am anderen Ufer hatten sie dann verstanden, dass es auf das Miteinander ankommt und sie entschlossen sich, das zu tun, was alle gerne mögen: Tanzen. „Cheap Thrills“ („Billige Nervenkitzel“) von Sia hatten sie sich ausgesucht und setzten den Popsong so hinreißend um, dass nach ein paar Takten die Zuschauer mitklatschten. Damit hatte sich für alle die Welt so sehr geändert, dass selbst ihr Klassenzimmer zum erträglichen Ort geworden war.

Für dieses Happy End war natürlich nicht ein Feen-Zauberstab verantwortlich - nicht einmal die Geduld der Regisseurin mit ihren „Spaßvögeln“, sondern zuallererst die überschäumende Spielfreude der Mädchen der Sinneswerkstatt, die auch im nächsten Jahr sich und ihre Ideen wieder auf die Bühne bringen möchten.

Weitere Informationen zur Sinneswerkstatt und dem Kulturkabinett sowie weiteren Aufführungen dort gibt es im Internet unter www.kkt-stuttgart.de und auch unter der Telefonnummer 56 30 34.