Künstlerin Christine Schlichter auf Alpenüberquerung. Sie zeigt in der Mietgalerie Nestel ihre Essenzen vom Reisen. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

(if) - Sie ist eigentlich Lehrerin für Kunst, Deutsch und Theaterpädagogik: Christine Schlichter aus Tübingen. Durch ein Sabbatjahr kam sie zum Reisen und dazu, vertieft in die Kunst einsteigen zu können. Ihre „Essenz vom Irgendwo“, so lautet das Motto ihrer Ausstellung, zeigt sie derzeit noch bis zum 26. Mai in der Mietgalerie Nestel.

Die gebürtige Balingerin hat an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg Kunst, Deutsch und Theaterpädagogik studiert. Die 36-jährige zeigt die Essenzen ihrer Reisen in ganz unterschiedliche Länder: Da wäre 2014 die Überquerung der Alpen von München bis nach Venedig. Dabei hat sie 23 000 Höhenmeter überwunden. Gebraucht hat sie für die Wanderung 27 Tage, teils allein, teils mit ein paar wenigen Begleitern. Die höchste Stelle war der Sella Stock. An der Wand hängen hölzerne Blockbilder, in Acryl realistisch bemalt vom Felsen über den Schmetterling bis zum Edelweiß. Ihre Essenz der Reise: „Es geschafft zu haben“.

Dann wäre da beispielsweise die Schottland-Reise zu Pfingsten vergangenen Jahres. In Glasgow hat sie im Museum Kinder fotografiert als Betrachter und diese dann in ihre Landschaften in schwarz weiß mit eingebaut. Der kindliche Blick auf Berge und Täler.

Auch beeindruckend die Ergebnisse der Reise nach Indien: weiße schlichte Rahmen und innen liegend Steine bemalt mit Buddhas - den einzigen Reichtum der Inder. Auch Irland bereiste die Künstlerin. Dort entstanden die schwimmenden Iren in raffinierter Technik aus Kohle, Wachs und Aquarell. Die Schwimmer am Meer sind eindrückliche Menschen. Immer geht es Schlichter um die Begegnungen in den Ländern. Auch in Kalifornien. Dort startete sie in einem Kloster. Bruder Phap De malte sie ebenso wie einen Bettler oder einen Mann, der gerade nach der Krebsoperation seine Finger zum Victory-Zeichen formt. Im Hintergrund Anicca, die Gedanken des Todes. Im Januar 2016 besuchte sie ein Kloster bei Bordeaux und schuf irdene Gesichter. Die Erde, wichtig im Buddhismus. Die Haltung ist es, die Schlichter fasziniert. Die Ausstellung in der Mietgalerie Nestel, Wilhelmstraße 17, ist bis 26. Mai zu sehen, von Mo-Fr, 15 bis 18 Uhr.