Das Vorbereitungsteam von Kunst vor Ort mit Albrecht Weckmann (v. li.), Manfred Bodenhöfer mit Moderator Walter Trösch und Bezirksvorsteher Peter Beier (2. v.li.) bei der Eröffnung der Ausstellung. Foto: Martina Fürstenberger - Martina Fürstenberger

Am Wochenende ist die Ausstellung Kunst vor Ort im Bezirksrathaus Obertürkheim eröffnet worden. Sie ist noch bis zum 1. Dezember zu sehen.

ObertürkheimMan könnte sagen, im Bezirksrathaus Obertürkheim taten sich am Sonntagnachmittag beeindruckende Abgründe auf. Zwölf Künstlerinnen und Künstler aus den Stuttgarter Neckarorten hatten sich im vergangenen Jahr mit dem Thema „Kluft“ auseinandergesetzt. Die Ergebnisse der Arbeit werden derzeit in der Ausstellung „Kunst vor Ort“ präsentiert. Wobei das Thema „Kluft“ bei weitem nicht nur als Abgrund oder Spalt zu verstehen war. Klüfte fanden die Künstler in der Landschaft genauso wie in der Gesellschaft oder zwischen den Geschlechtern. Und auch der VfB-Fan trägt seine Kluft, wenn er ins Stadion geht.

„Als wir das Thema festlegten, dachten wir noch nicht daran, dass dieses Jahr 30 Jahre Mauerfall gefeiert wird“, so Moderator Walter Trösch. Die Kluft zwischen den alten und neuen Bundesländern war oft Thema in den Medien. Andernorts werden wieder Barrieren aufgebaut: Vom Mauerbau zwischen den USA und Mexiko ließ sich Gerda Ellwanger zu einem Bild inspirieren. Gleich mehrere Künstler brachten spannende Landschaften aufs Papier. „Klüfte sind nicht nur gefährlich, sondern auch schön“, so Künstler Walter Guttenberger. Doch auch ganz abstrakte Interpretationen von Klüften und deren Überwindung sind in der Ausstellung zu sehen. Verschiedenste Techniken und Materialien wurden bei der Bearbeitung des Themas eingesetzt: von Acryl und Pastell über Siebdruck und Lasurmalerei bis hin zu Gips und Stein. Den Gegensatz zwischen weißem Marmor und schwarzem Granit arbeitete zum Beispiel Walter Trösch heraus. Das Interesse an den gezeigten Arbeiten war groß, und so tummelten sich am Sonntagnachmittag zahlreiche Angehörige, Freunde und andere Kunstinteressierte im ersten Stock des Bezirksrathauses.

Viele Jahre lang hatte Hans K. Schlegel die Ausstellung organisiert, vor einigen Jahren fand sich ein neues Team: Walter Trösch, Manfred Bodenhöfer und Albrecht Weckmann waren dieses Jahr die Organisatoren. Bezirksvorsteher und Hausherr Peter Beier freute sich: „Diese Veranstaltung hat seit 67 Jahren eine große Anziehungskraft.“ Kurz und bündig stellte jeder der beteiligten Künstler ein Werk beispielhaft vor. Anschließend wurde fleißig Sekt getrunken, denn pro gekauftem Glas gab es drei Wertungspunkte, die an die Bilder geklebt werden konnten. Welches Bild die meisten Punkte bekommen hat, wird aber erst bei der Finissage bekannt gegeben.

Die Ausstellenden sind: Manfred Bodenhöfer, Wolfgang Ehehalt, Gerda Ellwanger, Walter Guttenberger, Rolf-Dieter Kellner, Wolfgang Knauß, Elzbieta Mullas, Hans K. Schlegel, Siegfried Schmidt, Margitta Sieber, Walter Trösch und Albrecht Weckmann. „Nächstes Jahr wollen wir einige neue Künstler einladen“, kündigt Weckmann bereits an.

Die Ausstellung kann am Sonntag, 24. November, besichtigt werden. Sie ist dann von 14 Uhr bis um 18 Uhr geöffnet. Um 16 Uhr findet eine öffentliche Führung statt. Auch im Rahmen des Weihnachtsmarktes am Samstag, 30. November, ist die Ausstellung von 14 Uhr bis um 18 Uhr geöffnet. Die Finissage ist am Sonntag, 1. Dezember, von 14 bis um 17 Uhr. Um 16 Uhr wird der „Publikumsliebling“ gekürt.