Kathrin Wegehaupt (links) und Maria Tramountani in der Ausstellung im Kulturkabinett. Quelle: Unbekannt

Begonnen hat alles mit einem Internet-Blog. Aus dem Austausch über das Netz von Künstlern verschiedener Sparten gründete sich die Gruppe „Literally Peace“. Derzeit zeigt die Gruppe Bilder und Texte der internationalen Künstler im Kulturkabinett. Die weitest gereisten Bilder stammen aus Syrien.

Bad Cannstatt Begonnen hat alles mit einem Internet-Blog, der sich mit dem Begriff Frieden auseinandersetzt. Gegründet hat sich daraus eine Gruppe namens „Literally Peace“. „Jetzt zeigen die Künstler ihre Gemälde, Zeichnungen und Texte im Kulturkabinett in ihrer ersten gemeinsamen Ausstellung“, sagt die Leiterin der Gruppe, Maria Tramountani. Kathrin Wegehaupt, Geschäftsführerin des Kulturkabinetts, freut sich, dass sie in ihrem Hause diese Ausstellung zeigen kann.

Tramountani selbst hat griechische Wurzeln und hat im April 2017 die Gruppe gegründet. „Ich war bei einem internationalen Schreibwettbewerb in Barcelona als Finalistin. Ein Syrer war dort auch, der noch in seiner Heimat gelebt hat“, erzählt Tramountani. Sie hätten sich über ganz normale Dinge unterhalten. Das hat sie so beeindruckt, dass sie auf die Idee kam, eine künstlerische Gruppe zu gründen. „Ich dachte, die Menschen dort haben nur Angst vor Bomben“, sagt die Leiterin, die derzeit dabei ist, aus der Gruppe einen Verein zu gründen.

„Literally Peace“ zählt rund 30 junge Leute, die schreiben, malen und Musik machen, mit dabei auch Geflüchtete. Für die Ausstellung haben Künstler zu Gemälden getextet und andere zu Texten Bilder gemalt. Gezeigt werden Bilder auch von Amateurkünstlern, Bühnenbildnern, Schauspielern und Fotografen. Die am weitest gereisten Werke stammen von Rasha Zendaki aus Syrien. Sie ist Bühnenbildnerin und hat figürlich-surreale Arbeiten geschaffen. Eine Frauenbüste mit Kind im Bauch ist in einem Bild zu sehen, darunter der Text „Die Heimat ist ein warmer Bauch“. Die Bilder erzählen Geschichten und laden zum Nachdenken ein. Drei Künstlerinnen haben sich mit dem Thema Frauen und Gleichstellung beschäftigt. „Frauen in Syrien sind ähnlich emanzipiert wie hier“, stellt Tramountani fest. Im Text zu den drei Bildern wird über die „absolute Freiheit“ nachgedacht. Eine Frau trägt eine rote Schlange um den Hals. Andere Bilder beschäftigen sich mit den Themen Krieg, Frieden, Heimat und Liebe. Gemalt wurde in Mischtechnik, Kreide, mit Acryl.

Zum Bild eines eriträischen Künstlers mit dem Titel „The blue grabe“, „Das blaue Grab“, hat Tramountani einen lyrischen Text verfasst über einen Geflüchteten, dessen Boot sinkt. Tramountani ist selbst in der Flüchtlingshilfe beim Landesjugendring Baden-Württemberg tätig. Sie kümmert sich dort um die Jugendarbeit. Im KKT sind auch Fotografien zu sehen, die auf Holz aufgezogen sind. Bilder von fröhlich lachenden Kindern, einem Bootsfahrer und eine schöne syrische Seenlandschaft.

Die Bilder und lyrischen Texte sind bis zum 18. Mai im Kulturkabinett, Kissinger Straße 66A zu sehen. Nach Anmeldung unter Telefon 56 30 34 kann die Ausstellung von Montag bis Freitag zwischen 10 und 17 Uhr sowie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn besucht werden. „Literally Peace“ gibt es als Internet-Blog unter „literallypeace.com“ zu finden.