Der Gesangverein Steinhaldenfeld feierte seinen 80. Geburtstag mit einem stimmungsvollen Jubiläumskonzert in der Turn- und Versammlungshalle. Foto: Schulz Quelle: Unbekannt

(schu) - Als der Gesangverein Steinhaldenfeld im April 1936 gegründet wurde, gehörte Franz Schuberts ungemein elegisches Stück „Die Nacht“ zu den ersten Liedern im Repertoire. 80 Jahre später hat jener Ohrwurm der ersten Stunde nichts von seiner einfühlsamen Wirkung verloren. So eröffnete „Die Nacht“ den leicht nostalgischen aber auch abwechslungsreichen Melodienbogen beim runden Vereinsjubiläum am vergangenen Samstag in der Turn- und Versammlungshalle Steinhaldenfeld. Motto: „Von New York bis Budapest“, ein Streifzug durch die die musikalische Welt.

Das stimmliche Personal war bestens präpariert: Neben dem heimischen Chor stand als Verstärkung der Werkschor der Firma Mahle/Behr auf dem Podium. Thomas Stapf am Klavier, Reinhard Hansen am Bass und Michael Davis an der Violine sorgten für die professionelle instrumentale Basis; und Chorleiter Klaus-Peter Ammer führte mit launigen verbindenden Worten durchs temporeiche Programm. Wobei er einfließen ließ, dass neue Chormitglieder bei den diensttäglichen Proben sehr willkommen seien, denn es lohne sich, „einmal in der Woche richtig zu atmen“. Sein gesangspädagogischer Erfolg zeigte sich beim Konzert in einer Hommage an den erst kürzlich verstorbenen kanadischen Sänger-Poeten Leonard Cohen mit dessen „Halleluja“. Erinnert wurde auch an Frank Sinatra mit Hits wie „My Way“. Großen klanglichen Raum nahmen ungarische Volksweisen ein. Als ausgesprochen passend erwies sich dabei der Umstand, dass Solistin Edit Mildner als gebürtige Ungarin die Stücke in ihrer Muttersprache schmetterte. Zu wahrer Hochform lief Michael Davis auf, der mit seiner Violine eine bildhafte Zaubergeigeratmosphäre erschuf, die an galoppierende Pferde und wild umtanzte nächtliche Lagerfeuer erinnerte, was bei manchen eine stille Sehnsucht nach unkomplizierteren Zeiten auszulösen schien. Rückblickend und fast nebenbei kam heraus, dass der Organisator des Jubiläumsabends und Vereinsvorsitzende Horst Raab seit 41 Jahren im Vorstand sitzt, was er mit den Worten kommentierte, dass man heute, im Gegensatz zu früher, „froh sein muss, jemanden zu finden, der die Vorstandsarbeit macht, und zwar gern“. Mit leiser Kritik und mit Blick an die Hallendecke fügte er an, dass man ja schon seit geraumer Zeit aber ohne Ergebnis über eine Sanierung der Räumlichkeiten nachdenken würde. Und in der Tat macht die Turn- und Versammlungshalle auf den ersten Blick den Eindruck, als sei das Gemäuer zur Zeit der Vereinsgründung erbaut worden und seither unverändert geblieben. Das tat jedoch der Stimmung zumindest an diesem Abend keinen Abbruch. Und ungesungen wollte man nicht auseinander gehen. Deshalb erklang Horst Raab zu Ehren noch einmal feierlich Schuberts „Die Nacht“. Ein schönes Schlusslied.