Burghard Hüdig hält seine „Zauberwelt Farbe“ in den Händen, die nun zu seinem malerisch-tätigen Jubiläum erschienen ist. Foto: Frey Quelle: Unbekannt

(if) - Jahrzehntelang war er der Hoffotograf der Landesregierung. Heute ist er Künstler. Statt Prominente ins richtige Licht zu rücken, malt Burghard Hüdig jetzt mit Farben. Und er schafft mit seiner Malerei einen ganz besonderen Effekt: Er bringt die Farben zum Leuchten.

Nicht nur die expressiven Zusammenstellungen der Farben nutzt der Künstler, der seit 2009 vor allem in der ihm eigenen „Floating Art“ malt. Auch die Farben des Lichts sind es, die er auf Leinwand oder Holz bannt. Effektvoll fasst er sie in selbst gebauten Rahmen doppelt: Da kann es auch sein, dass Leinwände auf Leinwände geklebt werden. Der Assemblagen-Effekt mit größerer Mehrdimensionalität wirkt sich hierbei optisch ansprechend aus. Seine Retrospektive beginnt mit Bildern von 1993.

Hüdig schreckt auch nicht davor zurück, Gegenstände in seine Malerei einzubeziehen: Vor einem Floating-Art-Bild in leuchtenden Farben steht eine von ihm knallgrün bemalte Buddha-Büste, effektvoll beleuchtet. In der Galerie stehen ein bemalter Stuhl und seine Schuhe - in Farben getaucht. Ein Kunstwerk an sich. Für Hüdig sind längst die Farben sein Leben geworden. Angefangen hat er mit abstrahierenden figürlichen Arbeiten, auch Tanzende beim Stuttgarter Ballett, dann wurde er abstrakter. Immer wieder tauchen Charakterköpfe auf, die er je nach Lust und Laune abstrahiert. Und immer wieder ist es seine Lieblingsfarbe Ultramarinblau, die er im Kontrast mit Grün, Rot und Gelb in Schwingungen versetzt und Bildspannung erzeugt. Hüdig freut sich über seine 20-jährige künstlerische Karriere im Anschluss an seinen Fotografen-Beruf, der ihn mit vielen Prominenten in Kontakt brachte. „Lothar Späth, Lude Döring und Regine Haug haben mich sehr gefördert“, sagt Hüdig. Sie haben ihn in seiner malerisch-künstlerischen Entwicklung bestärkt. Haug hat für ihn die Bezeichnung „Donnergott der Farben“ geprägt. Und bis heute kommen zahlreiche Besucher gerne, um wieder zu sehen, was der Untertürkheimer neu kreiert hat. Zahlreiche Sammler seiner Bilder hat der 83-Jährige, Kunstfans bis nach South Carolina und Mallorca. Er hat bereits über 600 Bilder gemalt - in Acryl. Weitere folgen.

Wer sich von der Farbenmacht faszinieren lassen möchte, geht zur Ausstellung am Sonntag, 27. November, von 14 bis 18 Uhr in die Ars Solo Galerie, Gögelbachstraße 5, Telefon 33 75 00.