Das Lustspiel „Jackpot“ des Neugereuter Theäterle hat seine erfolgreiche Premiere gefeiert und wird am 18 .März wieder aufgeführt. Foto: Veranstalter Quelle: Unbekannt

(rw) - Ein doppelter Lottogewinn und seine turbulenten Folgen, darum geht es in der Komödie „Jackpot“ von Wolfgang Binder, die am Freitag im Neugereuter Theäterle Premiere hatte. Schon nach wenigen Minuten zeigte sich, dass Inka Bauers Inszenierung des schwäbischen Lustspiels ihrerseits ein Volltreffer geworden war. Selten wurde so viel gelacht, manchmal schon bevor die Pointe ganz ausgesprochen war.

Stefan Gruber und Christine Melchert verkörpern passgenau das Ehepaar Schmelzle, das seit 35 Jahren ohne erkennbare Konflikte zusammen lebt. Bei der Heirat hatte Brigitte gelobt, nie wieder Lotto zu spielen, denn Dieter verabscheut Glücksspiele. Natürlich hielt sich Christine nicht daran und als Stefan jetzt ein einziges Mal sich hatte verleiten lassen, einen Lottoschein auszufüllen, benutzte auch er die sechs gewinnbringenden Zahlen ihrer Geburts- und Hochzeitstage. So wird der Jackpot mit 13 Millionen auf beide Tippzettel aufgeteilt, - was „die verzweifeltsten Lottogewinner, die es jemals gab“, natürlich voreinander verheimlichen müssen. Aus dieser absurden Situation ergibt sich der vergnügliche Eiertanz des Ehepaares bei den unverhofften Familienbesuchen seines Bruders Klaus und ihrer Schwester Angelika, die sie jeweils (auf Anraten von Freundin und Cousine) als millionenschwere Erblasser hatten „sterben“ lassen.

Wie verrückt diese Konstellation auch ist, so folgerichtig und unterhaltsam veranstaltet das Sextett im Eigenheim der Schmelzles, dem „reinsten Leichenschauhaus“, sein hirnrissiges, Lachmuskel reizendes Versteck- und Überlistungsspiel.

Brigittes möhrenknabbernde Freundin Marlies (Diana Neumann) nervt nicht nur mit ihrer groupiemäßigen Ausrichtung auf ihren „genialen“ Partner, sondern hilft auch mit dessen Idee, die Lotto-Millionen als Erbe von Brigittes eben gestorbener kanadischer Schwester Angelika (Jasmin Ostertag) zu erklären. Auf die gegengleiche Idee kommt Dieters bodenständige Cousine Hansi (Jasmin Ostertag) ganz alleine und fälscht die Todesnachricht von Dieters Bruder Klaus aus Neuseeland.

Richtig spaßig wurde das Drama, als die Verwandten, die „für den Hausgebrauch tot“ waren, plötzlich lebendig vor der Tür standen. Dieter erklärte seinen Bruder zum Zeugen Jehova auf Missionstour, woraufhin sich Berthold Guth routiniert vom schafzüchtenden Klaus Schmelzle zum Nasenbluten vorgebenden Wachttürmler wandelte. Die lebenslustige Angelika aus Kanada dagegen fiel öfters aus ihrer neuen Rolle als Katzenmutter von nebenan. Aber das merkte nur das Publikum und das amüsierte sich darüber nur umso mehr.

Die nächsten Aufführungen des Neugereuter Theäterle sind am Samstag, 18.März, 20 Uhr, Samstag, 1. April, 15 und 20 Uhr, Haus St. Monika, Seeadlerstraße 7, Karten unter Telefon 53 51 25.