Christina von Schweden, gemalt von Willy Wiedmann, zu sehen in der Galerie Wiedmann ab 25. Januar. Foto: Galerie Wiedmann Quelle: Unbekannt

(if) - Frauen der Kunst vereinigt die dritte Teilausstellung über Cannstatter Frauen der Vergangenheit in den Räumen der Galerie Wiedmann. Die Besucher begegnen dabei Schauspielerinnen, der vermutlich ersten deutschen Filmregisseurin und Produzentin, einer Operettendiva, einer „Ulknudel“, die auch als Intendantin und Drehbuchautorin wirkte, einer Größe der modernen Designtheorie, nach der ein Preis benannt ist, zwei Bildhauerinnen und einer Malerin, und der zweiten Ehefrau von Daimler, die sich im Ersten Weltkrieg als „Charitylady“ hervorgetan hat und die Großmutter der Designtheoretikerin war.

Die Führungstermine durch Helga Müller und Olaf Schulze vom Verein Pro Alt Cannstatt, dauern jeweils etwa 75 Minuten. Es gibt Führungen am Samstag, 3. Februar, um 14.30 Uhr, am Samstag, 24. Februar, um 14.30 Uhr und am Donnerstag, 29. März um 17 Uhr sowie am Samstag, 14. April um 14.30 Uhr. Am Internationalen Frauentag findet am Donnerstag, 8. März von 14 bis 18 Uhr, zur vollen Stunde eine Führung bei der langen Museumsnacht am Samstag, 17. März und Sonntag, 18. März, von 19 Uhr bis 1 Uhr, zur vollen Stunde je eine Biographie-Lesung und Erläuterung je 15 Minuten in der Galerie Wiedmann statt.

In der Galerie Wiedmann sind zudem auch Frauenbilder des Künstlers Willy Wiedmann zu sehen. „Diese Bilder sind Teil der Ausstellung „Cannstatter Frauengeschichte(n) aus fünf Jahrhunderten“ des Stadtmuseums Bad Cannstatt, die vom 25. Januar bis 14. April auch in der Galerie Wiedmann zu sehen ist“, wie Galeristin Dorothea Schwertzel-Thoma erklärt.

Es sind Bilder mit Köpfen aus der Geschichte, Akte, Skizzen und Frauen beim Bade. Willy Wiedmann hat sie von allen Seiten beleuchtet und dargestellt. Kritisch, provokant oder als Abbild der Natur. Klassisch ist die Umsetzung in der Aktzeichnung, reduziert auf die geometrischen Formen in seinem polykonen Malstil, oder auf der Grundlage der Dekalkomanie, die er seinem Pseudonym Emilio Gräsli zugrunde legt. Dabei geht es in der Technik um Farbabzug oder Farbabklatsch, aus dem neue Motive entstehen. Unter dem Pseudonym Emilio Gräsli hat Wiedmann zahlreiche ironische und gesellschaftskritische Studien von Frauen in der Gesellschaft geschaffen. „Pictures of love“ von 2001, zeigen in polykoner Abstraktion Menschen beim Liebesspiel. „World“ , ist ein vier Meter langes Bildband, an dem zu Beginn ein nacktes Paar steht. „Extempore“ in Mischtechnik zeigt eine Reihe lustvoller, erotischer Frauendarstellungen, eine Bildreihe von Willy Wiedmann aus dem Jahr 2003, die einzigartig blieb, so Schwertzel-Thoma.

Aus der polykonen Reihe „Köpfe aus der Geschichte“ ist das Portrait von Christina von Schweden und von Katharina von Bora zu sehen.

Bereits morgen gibt es eine Ausstellungseröffnung in der Stadtteilbibliothek Bad Cannstatt: „Frauen (nicht nur) der Feder - Cannstatter Frauengeschichte(n) aus fünf Jahrhunderten“, in Kooperation mit dem Stadtmuseum Bad Cannstatt und dem Verein Pro Alt-Cannstatt, eine Teilausstellung der großen Gemeinschaftsausstellung. Vorgestellt werden in der Stadtteilbibliothek Biografien und vor allem Bücher von Schriftstellerinnen, Dichterinnen, aber auch Politikerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts. Der Bogen spannt sich von Eugenie von Soden und Elisabeth Oehler-Heimerdinger über Sophie Tschorn und Liselotte Bühler bis zu Gudrun Ensslin. Zur Einführung der Ausstellung sprechen Olaf Schulze, Vorstand von Pro Alt-Cannstatt und Historikerin Claudia Weinschenk.

Die Ausstellung in der Stadtteilbibliothek Bad Cannstatt, Überkinger Straße 15 wird am 18. Januar um 19.30 Uhr eröffnet. Infos über stadtteilbibliothek.badcannstatt@stuttgart.de.

Die Ausstellung in der Galerie Wiedmann, Tuchmachergasse 6, wird am Donnerstag, 25. Januar um 19 Uhr eröffnet, weitere Infos unter www.galeriewiedmann.de.