Hundertwasser Replikat nach 687 COLUMBUS LANDET IN INDIEN aus der Ausstellung in Uhlbach. Foto: © 2017 NAMIDA AG, Glarus/CH Quelle: Unbekannt

(if) - Er war schon zu Lebzeiten viel geachtet als außergewöhnlicher Künstler mit einem individuellem farbenfrohem Malstil, Friedensreich Hundertwasser. Seine Kunst ist nachwievor gefragt und auch sehr beliebt. Dabei spielt natürlich auch die Farbe in seinen Bildern eine besondere Rolle für diese Beliebtheit. „Ein wesentlicher Teil der Wirkung von Hundertwassers Malerei geht von der Farbe aus. Hundertwasser setzt die Farbe instinktiv ein, ohne nach irgendwelchen, auch selbst festgelegten Regeln etwa bestimmte Farben bestimmten Zeichen zuzuordnen. Er bevorzugt intensive, leuchtende Farben und liebt es, Komplementärfarben unmittelbar nebeneinander zu setzen - etwa zur Pointierung der Doppelbewegung der Spirale. (…) Die Position seiner Malerei ist heute singulär und ohne Parallele“, erklärt Wieland Schmied.

In Uhlbach gibt es derzeit Bilder von Hundertwasser (1928-2000) zu sehen. Und das an einem besonderem Ort mit spezieller Atmosphäre: in den Kellergewölben der Kelter, auf 400 Quadratmtern, wo die Bilder eine einzigartige Wirkung entfalten, wie auch Martin Kurrle Geschäftsführender Vorstand vom Collerium Wirtemberg Weingärtner Rotenberg und Uhlbach, weiß.

„Mich begeistert an den Werken von Hundertwasser, wie er Bilder geschaffen hat, die auf den ersten Blick erst Mal Frohsinn durch ihre Farbigkeit ausstrahlen. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch oft zeitkritische Aussagen in den Bildern, teils traurig, teils aufrüttelnd, die einen zum Nachdenken anregen“, so Kurrle. Diese tiefere Sinnhaftigkeit und die damit ausgedrückte Philisophie von Hundertwasser beeindrucken ihn sehr. „Ein Mann, der für vieles einsteht, das man heute gerne vergisst, vor allem die Schönheit der Natur. Letzteres kann ich mit unseren herrlichen Weinbergen und dem Neckartal nur unterschreiben“, sagt Kurrle. Ihm gefällt das Motiv „Der große Weg“ besonders. Es habe etwas Beruhigendes, sich in den Bahnen dieses Weges zu verlieren und es rege immer wieder zum Nachdenken an über die eigenen Wege.

Zu sehen sind Kunstdrucke, Repliken und Original-Poster sowie Accessoires wie Kalender, Notizbücher, Postkarten, Bleistifte, Kreativ-Knete, Lesezeichen und Adressbücher. Zahlreiche Interessierte haben in den letzten Wochen den Weg in die Uhlbacher Kelter gefunden, wie Kurrle sich freut. Die Bilder sind beispielsweise aus den Jahren 1964 in Venedig, 1969 in Rom und 1977 in Wien und von 1987 in Österreich. Schon die Bildtitel zeigen das Philosophische wie die „Insel der verlorenen Wünsche“ und „Positive Seelenbäume - Negative Menschenhäuser“ oder „Irinaland über dem Balkan“. Zu der Ausstellung kam es im Gespräch mit dem Wörner Verlag in Rutesheim, der deutschlandweit die Rechte hat, wie Kurrle berichtet.

Vollständig heißt Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser, bürgerlich: Friedrich Stowasser. Er war ein österreichischer Künstler, der vorrangig als Maler, aber auch in den Bereichen Architektur und Umweltschutz tätig war. Sein Künstlername ergibt sich daraus, dass „sto“ in slawischen Sprachen hundert heißt. Er trat zeitlebens als Gegner der „geraden Linie“ und jeglicher Standardisierung auf, was insbesondere bei seinen Arbeiten im Bereich der Baugestaltung bedeutsam ist, die sich durch fantasievolle Lebendigkeit und Individualität auszeichnen.

Die Ausstellung in der Uhlbacher Kelter, ist bis 31. März zu sehen, Württembergstraße 230, Montag bis Freitag, von 9 bis 12; 13 bis 18 Uhr, Samstag, von 9 bis 16 Uhr.