In der Kulturinsel auf dem ehemaligen Güterbahnhof-Gelände berieten Bürger über die Zukunft und machten Vorschläge. Foto: Frey - Frey

Um die Zukunft der Kulturinsel im Neckarpark ging es vor kurzem bei einem Workshop. Die Beteiligten waren zufrieden über den Verlauf. Die Bürgerbeteiligung soll fortgesetzt werden.

Bad Cannstatt Joachim Petzold, Betreiber der Kulturinsel im Neckarpark, ist nach dem Workshop optimistisch: „Ich sehe einen Weg zur Weiterentwicklung des Areals in kultureller Hinsicht – es war ein toller Start.“ Ein weiteres Plus: „Das Lärmschutzgutachten sendet uns positive Signale“, sagt Petzold. Immer wieder war es zu Lärmbeschwerden aus der Nachbarschaft gekommen. Ein Problem, das man in der Kulturinsel sehr ernst nimmt. Immerhin musste der Club Zollamt, der ein wichtiges finanzielles Standbein war, Ende 2016 schließen.

Auch Ute Kinn, die den Workshop moderiert hatte, zeigte sich zufrieden, dass das Thema Lärm angesprochen wurde. Die Anwohner würden sehen, dass Petzold das Thema ernst nehme. „Die gesetzten Nutzer, die Kulturinsel und das Stadtteilhaus sind voll akzeptiert“, so Ute Kinn.

„Es war meines Erachtens nach eine sehr erfolgreiche Veranstaltung“, bilanziert Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler. Rund 120 Anwohner und Interessierte hätten in mehreren Arbeitsgruppen sehr konstruktiv über den Bedarf, Nutzungen und Gestaltungen diskutiert. „Nachdem klar gewesen sei, dass bei der künftigen Nutzung der Club- und Partycharakter nicht mehr die bisherige Rolle spielen werde und könne, war das Lärmthema in den Gruppen zwar von Relevanz, aber abgesehen von einem etwas aggressiven Beitrag im Schlussplenum nicht auf den Ist-Zustand bezogen“, so Löffler.

Und wie geht es weiter? „Wir sind natürlich erst am Anfang, wir wollen jedoch das Vertrauen der Stadt und der Anwohner in den kommenden Monaten bestätigen.“ Wichtig sei, dass man gemeinsam einen spannenden, bunten aber für die Umgebung verträglichen Veranstaltungsort im Neckarpark hinbekomme.

Martin Holch vom Stadtplanungsamt, der beim Workshop dabei war, bilanzierte sehr positiv, dass rund 120 Menschen gekommen waren. Er zeigte sich zudem sehr zufrieden über die konstruktive Arbeit der drei Gruppen zum Auftakt. „Vieles, was die Kulturinsel heute schon anbietet, wurde als erhaltenswert eingestuft“, so Martin Holch. Die Nutzung als soziokultureller Schwerpunkt sei bestätigt worden. Was insgesamt jedoch wichtig war: Die Grünanlagen sollten ihren „wilden Charakter behalten“. Zudem wurde der Wunsch nach multifunktional bespielbaren Räumen geäußert. Flexibilität, das wurde bei den Diskussionen schnell klar, sei in diesem Zusammenhang das Zauberwort. „Keiner wünscht sich eine Kulturinsel mit starren Strukturen.“

Im ersten Quartal 2019 will das Stadtplanungsamt verschiedene Varianten ausarbeiten und präsentieren, welche Auswirkungen die Wünsche der Workshop-Teilnehmer auf die potenziell zur Verfügung stehenden Flächen haben und wie diese angeordnet werden können. Der entscheidende Schritt sei nun, aus dem diffusen Wünschebild eine konkrete Richtung abzuleiten, erklärt der Stadtplaner. Es gebe eine andere Art von Gebäuden als sonst üblich für Gemeinwesenzentren. Was wichtig ist: „Der Beteiligungsprozess wird fortgesetzt.“

Was das Aufstellen von Containern für die Kulturinsel während der Bauzeit im Neckarpark betrifft, so erklärt Holch: „Wir gehen davon aus, dass wir ein Provisorium hinbekommen.“ Wie die Lösung aussehe, könne er noch nicht sagen. „Wir arbeiten dran“, so Holch. Eine Übergangslösung solle „so schnell wie möglich“ geschaffen werden. Auch die Geschäftsführerin des Kulturkabinett (KKT) Kathrin Wegehaupt war beim Workshop dabei. Bekanntermaßen haben die KKT-Verantwortlichen großes Interesse an einem künftigen Standort im Neckarpark. „Für uns ist spannend, was passiert“, so KKT-Geschäftsführerin Kathrin Wegehaupt.