„Heiligs Blitzle“ proben derzeit die Freilichtspiele Mühlhausen. Premiere ist am 15. Juli. Foto: Freilichtspiele Mühlhausen Quelle: Unbekannt

(if) - Unter dem Motto „Heiligs Blitzle“, Der Teufelsblitz, von Karl Wittlinger in der schwäbischen Fassung von Manfred F. Vogel und in der Bearbeitung und Regie von Wolfgang Ruff gibt es wieder Theater: bei den Freilichtspielen Mühlhausen. Sie proben fleißig für die Premiere, die am 15. Juli stattfindet. Und darum geht es:

Weil ihr eigener, heruntergekommener „Schuppen“ vor dem Verfall steht, haben sich Neffe Hugo (Martin Watzlawik) und Nichte Marlies (Diana Neumann) beim alten Hofbauern Jacob (Wolfgang Ruff) eingenistet und führen ihm den Hof. Da sie das nicht aus verwandtschaftlicher Liebe, sondern mit Blick auf das Erbe tun, ist dies alles andere als ein harmonisches Zusammenleben.

Die Enkelin Bärbel (Lara Waldbaur) wäre eigentlich als Erbin vorgesehen, aber sie flüchtet frustriert und studiert Medizin, wodurch sie - bislang - als Erbin nicht in Frage kam. Das ändert sich, als sie den Ökologie-Studenten Sigi (Marc Waldbaur) kennen und lieben lernt, der für archaische Bauernverhältnisse schwärmt. Die beiden finden die Sympathie ihres Großvaters, der jedoch durch eine traurige Vorgeschichte mit seinen Verwandten verbunden ist. Das Geschwisterpaar hatte die Eltern der Enkelin vor Jahren durch ein Knollenblätterpilzgericht beiseite geräumt. Der alte Hahn andererseits war zu seinem neuen Haus durch einen Versicherungsbetrug gelangt. Nun heißt es: „mitgehangen, mitgefangen“. Dem Bauern bleibt nichts anderes übrig, als wie besprochen sein Testament zu machen. Der Notar (Thomas Wink) ist bereits angemeldet, als der alte Bauer einen Herzanfall erleidet. Der pfiffige Knecht Michel (Andy Scholze) gibt sich als Bauer aus und diktiert dem Notar das Testament. Doch der robuste Altbauer erwacht wieder zum Leben. Es geht also um Erbschleicher, Giftmörder und betrogene Betrüger, um einen Scheintoten und ein junges Liebespaar, um einen schlauen Knecht und einen Notar, dem ein falscher Erblasser präsentiert wird. Außerdem geht es ums „Heilig‘s Blitzle!“, das immer dann zum „Einsatz“ kommt, wenn ein Hof oder eine Familie in Nöten ist, im Klartext also um Brandstiftung. Die Sprache dieses realistischen Volksstückes ist derb und kräftig und sie hört sich zuweilen an, wie ein Auszug aus einem schwäbischen Schimpfkalender. Nachdem der langjährige Regisseur Norbert Laubacher sich altershalber verabschiedet hat, führt nun Wolfgang Ruff Regie und schlüpft in die Rolle des Großvaters Jacob Hahn.

Vom Neugereuter Theäterle konnte Diana Neumann engagiert werden. Sie spielt die Tante bzw. Nichte Marlies. Dem einen oder anderen wird sie in der Rolle der „schwäbischen Hausfrau“ bei den Stadtführungen in Stuttgart bekannt sein. Für ihren Bruder, Onkel, Neffen Hugo ist es für Martin Watzlawik die erste große Rolle auf einer Freilichtbühne. Auch die Enkelin Bärbel gespielt von Lara Waldbauer ist es der erste Bühnenauftritt bei den Freilichtspielen.

Beide haben im Winter bei den Schwäbischen Abenden erste Erfahrungen gesammelt. Der pfiffige Knecht Michel, gespielt von Andy Scholze sowie der hilflose Notar, gespielt von Thomas Wink haben im letzten Jahr beim verkauften Großvater erfolgreich mitgewirkt. Premiere ist am 15. Juli um 20.30 Uhr. Weiter Aufführungen finden an den Wochenenden 21./22.Juli, 28./29.Juli und am 04./05. August statt. Karten gibt es unter Telefon 3807961 und 0174/6740029..