Dieses Ölbild von Hermann Karl Lieb (1909-1972) hat das Ortsarchiv geschenkt bekommen. Es zeigt eine Mühlhausen-Ansicht und entstand zwischen 1936 und 1939. Foto: Morhard Quelle: Unbekannt

(if) - Der Vorsitzende des Bürgervereins Mühlhausen Heinz Morhard freut sich über ein besonderes Stück lokaler Kultur: Der Verein hat ein Ölbild von Hermann Karl Lieb (1909 - 1972) beschenkt bekommen. Es ist nun im Ortsarchiv im Historischen Rathaus von Mühlhausen zu sehen. Der Künstler, der das Bild erschaffen hat, ist am 13. Juni 1909 in Freudenstein, Oberamt Maulbronn geboren, dem heutigen Knittlingen-Freudenstein. Hermann Karl Lieb wuchs in Freudenstein zusammen mit seinen Eltern und mehreren Geschwistern auf. Er verbrachte dort seine Kinder- und Jugendzeit.

Schon in seinen ersten Lebensjahren hatte er Sinn für Kreativität: Bereits in frühen Jahren hatte er viel Freude an künstlerisch-handwerklichen Aussägearbeiten und fertigte mit viel Eifer für die Verwandten Brettchen für Fenstersimse (hinter denen man Blumentöpfe aufstellte), Brotkörbchen und kleine Teller an. Es folgten weitere Bastelarbeiten, Bleistift-Zeichnungen und das Malen mit Wasserfarben auf Papier.

Hermann Karl Lieb erlernte den Beruf des Sattlers und Tapezierers, der später und bis heute unter dem Namen „Raumausstatter“ geführt wird. In dieser Branche konnte er seine künstlerischen Ideen sehr gut verwirklichen.

Die Lehrzeit begann in Mühlacker/Enzkreis und endete mit dem Erhalt des Gesellenbriefes. Es folgte der Meister-Brief und danach zog es ihn auf die Walz ins Rheinland. Anfang der 1930er Jahre führte sein Weg nach Kornwestheim, wo er Arbeit fand. In dieser Zeit begann für ihn die Malerei in Ölfarbe und er verbrachte damit gerne seine Freizeit. Die Themen seiner Gemälde waren Landschaften, Stillleben und Blumen, unter anderem auch das Schloss Lichtenstein über dem Ort Honau. In den Jahren 1936 bis 1939 entstand das Öl-Gemälde Mühlhausen am Neckar mit Blick auf das Feuerbachtal und das Palmsche Schloss. Es ist im Ortsarchiv Mühlhausen im Alten Rathaus zu sehen. Weitere Infos zum Ortsarchiv und Kontakt: nina.bahlo@gmx.de.