Hannes Löflad und Andrea Rausch zeigen in „So kann‘s gehn“ eine Komödie mit unterhaltsamen Einblicken in eine Paarbeziehung. Foto: Wenzel Quelle: Unbekannt

(rw) - „D’Göschla“ nennt sich die Komödie am Wasen, weil sie seit 2010 erfolgreich ihren Gästen bekömmliche schwäbische „Koscht“ für Magen und Gemüt vorsetzt. In ihrem neuesten Programm „So kann's gehn…“ serviert das Multitalent Andrea Rausch als Gaby nun sogar auf der Bühne ein reichhaltiges Frühstück - für ihren „Gatten“ Hannes Löflad. Doch dafür erntet sie zuerst nur Schweigen und ein mürrisches Gesicht und danach Kritik, weil der Fisch fehlte. Dieser Kommentar kommt nicht überraschend, denn der erfolgreiche Krimi- und Theaterautor Walter G. Pfaus hatte den Titel „So kann es gehen...“ mit dem Zusatz ergänzt: „…Verbale Attacken“.

Rausch und Löflad, die gleichzeitig Akteure, Regisseure und Wirte sind, wollten aber nicht brutal aufeinander losgehen, bis die Tränen fließen, sondern verstehen es, trotz der wechselweisen Angriffe die Zuneigung, Fürsorge und Liebe eines langjährigen Ehepaares füreinander spürbar bleiben zu lassen. Also nerven sie sich gegenseitig, manchmal gerade, wenn sie dem andern eine Freude machen wollen.

In der zweiten Szene kommen beide aus dem Theater, für das Daniel die Karten besorgt hatte, weil Gaby gerne ins Theater geht. Er fand es langweilig und nickte ein paarmal schnarchend ein, weshalb sich die Beschenkte heftig genierte. Seine Rechtfertigung „Schlaf ist eine Form der Kritik, besonders im Theater“, entfacht die nächste Kontroverse, ob dieses Zitat nun von Nietzsche oder von Shaw stammt. Aber gleichzeitig will Gaby hören, dass Daniel sie noch liebt und mit ihr tanzen gehen will, wo sie doch gerade zehn Kilo abgenommen hat.

Das verlässliche Schmunzeln im Zuschauerraum verrät jedesmal neu, dass solche Szenen nicht rein erfunden sind. Im Zentrum des Ehedramas stehen die Kinderlosigkeit des Paares und Gabys eifersüchtige Frage nach Daniels Liebschaften, besonders einer früheren Beziehung mit seiner späteren Schwägerin, die ihre Schwester, also Gaby, zur Haupterbin einsetzt.

Für ein heiteres Dauerthema sorgt daneben Daniels Affenliebe für seinen zugelaufenen Kater, den Gaby versorgen muss. Ihm zuliebe erklingt in jeder Pause das Lied von Loriots Wum, der sich „eine kleine Miezekatze für sein Wochenendhaus“ wünscht. So gelingt es den beiden Darstellern aus dem ganz normalen Alltag eines Ehepaares eine unterhaltsame Szenenfolge zu gestalten, bei dem lästige Einladungen zu umgehen sind, der Theaterbetrieb sich selbst bespiegelt, ein ziemlich betrunkener Daniel eine Hochzeit beschreibt und zum Schluss Gaby, nach der Beerdigung von Karin, für eine umwerfende Überraschung sorgt.

Die nächsten Vorstellungen gibt es am 18. Februar sowie am 24. und 25. Februar um 20 Uhr in der Komödie am Wasen, Elwertstraße 10, Kartenbüro: Telefon 63 64 88 4.