Jochen Bender mit seinem neuesten Krimi Foto: Bender (z) - Bender (z)

Der Autor Jochen Bender hat einen neuen spannenden Krimi geschrieben: „Albwolf“ heißt das Buch. Am 8. November stellt er es im Wohncafé Ostheim bei einer Lesung vor.

Stuttgart-OstKrimiautor Jochen Bender hat wieder den Cannstatter Kommissar Jens Hurlebaus ermitteln lassen und einen packenden Krimi geschrieben. Hurlebaus muss auf die Alb, wo ein Wanderer das Opfer eines Wolfs wurde. Auf den ersten Blick. Bender erklärt, wie er auf die Idee zum Buch kam „wie immer durch eine reale Begebenheit“. Im September 2017 berichteten europaweit Medien über eine von Wölfen getötete britische Touristin, eine pensionierte Professorin. Diese habe per Handy zu Hause angerufen und berichtet, sie werde soeben von einem Rudel Wölfe angegriffen. Man fand nur noch wenige Überreste der Frau. Der Gerichtsmediziner legte sich darauf fest, dass sie von Wölfen getötet wurde. Dem widersprachen umgehend zahlreiche Naturschutz-Organisationen. In der Region gebe es kein Wolfsrudel, obwohl es dort bis zu dem Vorfall kein Wolfsmonetoring gab. Der Todesfall zählt offiziell als ungeklärt, so Bender. Bei Spon und Welt gebe es nicht mehr deren damals veröffentlichte Artikel im Internet, so Bender, sonder durch den Druck von Naturschutzverbänden habe sich etwas verändert. Der Auto fragte sich, was würde passieren, wenn hier bei uns ein Wanderer potenziell Opfer eines Wolfes würde? „Als Autor fange ich bei solchen Fragen automatisch an, einen Krimi daraus zu spinnen.“

Zu seiner Intention für das Buch erklärt Bender: „Ich will spannende Unterhaltung abliefern. Zufrieden bin ich, wenn zusätzlich noch der eine oder die andere beim Lesen ins Nachdenken kommt. Außerdem will ich ein gängige Klischees aufweichen, die da lauten: Filz und böse Lobbyisten sind Unternehmer, Politiker, Pharmafirmen. Kommt in Krimis ein Natur- oder Tierschützer vor, ist er ein Guter.“ Das sei nicht nur platt, sondern empfinde er als Leser auch als langweilig. Warum nicht mal über den Filz aus Natur- und Tierschützern in Behörden und NGOs schreiben und deren Lobbyismus? Als Krimiautor habe er hier mehr kreative Freiheiten als der Journalist. Noch einen Fall nennt Bender: Im Mai wurde im Remstal ein junger Mann in seinem Zelt von einem Tier angegriffen. Das Tier riss die Wand auf und versuchte, ihn aus seinem Zelt zu zerren. Der kräftig gebaute junge Mann äußerte den Verdacht, es könnte sich um einen Wolf gehandelt haben. Umgehend wurde er in den Sozialen Medien so heftig angegangen, dass er sich nicht mehr äußern wollte. Ein Wolfsexperte des Landes sah sich die Stelle des Angriffs an und äußerte sofort, es könne sich nicht um einen Wolf gehandelt haben. „Automatisch dachte ich da an einen russischen Offiziellen, der nachdem ein kritischer Journalist von einem Auto überfahren wurde umgehend äußert, das war ein tragischer Unfall und auf keinem Fall ein Mord“, so Bender.

Auch Lesungen gibt es mit dem Autor. Nach einem Ausflug nach Vaihingen 2018 ist das Syndikat e. V., der Verband deutschsprachiger Krimiautoren wieder mit dem Krimitag in die Stadtteilbibliothek Bad Cannstatt zurückgekehrt. Der Erlös des Abends kommt dem Erhalt des Steillagen-Weinbaus im Cannstatter Zuckerle zugute. Im Syndikat sind 750 deutschsprachige KrimiautorInnen organisiert.

Jochen Bender liest am 8. November im Wohncafé Ostheim, Rotenbergstraße 110 im Stuttgarter Osten, am 14. November bei den Stuttgarter Buchwochen und am 4. Dezember beim Krimitag in der Stadtteilbibliothek Bad Cannstatt.