Im vergangenen Jahr hatte das Frühlingsfest mit schlechtem Wetter zu kämpfen. Foto: Rehberger - Rehberger

Heute eröffnet Wasenbürgermeister Michael Föll das 80. Stuttgarter Frühlingsfest. 240 Schausteller, Festwirte und Marktbeschicker haben ihre Betriebe auf Vordermann gebracht und erwarten die Besucher.

Bad Cannstatt Der Festplatz ist angerichtet. Heute wird das 80. Stuttgarter Frühlingsfest durch den Fassanstich von Wasenbürgermeister Michael Föll eröffnet – der Startschuss für ein Jahr mit vielen Besonderheiten. „So schnell wird es nicht wieder vorkommen, dass es so viele Veranstaltungen gibt“, sagt Andreas Kroll. Der Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft verweist auf die runden Jubiläen: 80. Frühlingsfest, 200 Jahre Volksfest und 100. Landwirtschaftliches Hauptfest. Daher gibt es ja auch ein Historisches Volksfest, das acht Tage lang auf dem Schlossplatz gefeiert wird. Doch zunächst einmal heißt es auf zu 23 Tagen Frühlingsfest, das mit „fantastischen Vorzeichen“, so Kroll, startet. Die Wetterprognosen versprechen heuer beste Bedingungen.

Das freut auch die Festwirte und Schausteller. Denn die letzten beiden Jahre war die Veranstaltung nicht gerade vom Wettergott verwöhnt. Da musste sogar mal die Wildwasserbahn stillgelegt werden. „Für die meisten von uns ist es der Start in die Saison“, beschreibt Linda Brandl, die Vize-Präsidentin des Landesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute. „Und wenn der ins Wasser fällt, wäre das natürlich schlecht.“ Die 244 Beschicker stehen bereit, haben den Winter über die Betriebe auf Vordermann gebracht. „Das Frühlingsfest ist die Nummer-1-Veranstaltung in Deutschland“, sagt Karl Maier, Festwirt und zweiter Vorsitzender des Schaustellerverbandes Südwest. „Es gibt nichts Vergleichbares an Besetzung und Qualität. Darauf sind wir stolz.“

Das Frühlingsfest habe einen eigenen Charakter, ein eigenes Flair entwickelt. „Es ist ein gewachsenes Fest“, so Maier. Und es sei als Familienfest ein wichtiger Bestandteil in Stuttgart, ergänzt Kroll. Im Vorjahr wurden 1,3 Millionen Gäste registriert. „Wenn wir über 1,2 Millionen Besucher kommen, wären wir glücklich.“ Das sei die Marke, die sich der Veranstalter gesetzt habe. Trotz massiv gestiegener Kosten haben Festwirte, Schausteller und Marktkaufleute versucht, die Preise moderat zu halten. „Wir werden das Vorjahresniveau nicht überschreiten und haben nicht an der Schraube gedreht“, so Maier.

Eine Änderung gibt es doch: Die Öffnungszeiten von Montag bis Freitag wurden modifiziert. „Ab 12 Uhr kann, ab 13 Uhr muss geöffnet sein“, sagt Marcus Christen“, beim Veranstalter für die Wasenveranstaltungen zuständig. Man habe dies mit den Schaustellerverbänden abgesprochen. Ursprünglich war geplant, montags zwei Stunden später den Festplatz zu öffnen. Dies würde zu einem Durcheinander bei den Besuchern führen, meinten die Verbände. Die Option, montags bis freitags eine Stunde später öffnen zu können, sei besser. Dies gilt auch für Polizei und Ordnungskräfte. „Das ist eine deutliche finanzielle Entlastung für Schausteller, Polizei und den Veranstalter.“ Vor allem die personalstarken Betriebe würden dies merken. Die drei großen Festzelte – Grandls Hofbräuzelt, Göckelesmaier-Zelt und Festzelt Wasenwirt – hingegen öffnen wie bisher um 12 Uhr.

Da während der 23 Tage Frühlingsfest zahlreiche andere Veranstaltungen im Neckarpark stattfinden, empfiehlt sich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Vom 21. bis 29. April geht es in der Porsche-Arena um den Tennis-Grand-Prix der Frauen, findet zudem das Fed-Cup-Halbfinale zwischen Deutschland und Tschechien statt. Heute um 15.30 Uhr empfängt der VfB Stuttgart in der Mercedes-Benz-Arena Werder Bremen, am 5. Mai ist TSG Hoffenheim zu Gast. Am 4. Mai füllt Bushido die Porsche-Arena, einen Tag später gastiert „The World of Hans Zimmer“.