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Eine Besucherin des Stuttgarter Frühlingsfestes hat sich in einen Polizisten verliebt, der sie kontrolliert hat. Sie hat die Polizei um Hilfe gebten. Diese hat den Kollegen am Mittwochabend ausfindig gemacht.

Stuttgart Am vergangenen Wochenende sind rund 200 000 Menschen auf den Cannstatter Wasen geströmt. Die meisten Besucher des 80. Stuttgarter Frühlingsfestes nehmen nur beiläufig wahr, dass sie an den Eingängen von Polizisten unter die Lupe genommen werden. Eine junge Frau wird die „Gesichtskontrolle“ jedoch nicht so schnell vergessen. Ein Beamter hat sie am Samstag offenbar besonders gründlich in Augenschein genommen und ihr einen Blick zugeworfen, den sie wohl nicht so schnell vergessen wird. Sie habe sich in den „hübschen“ Beamten verguckt, teilte die Polizei am Mittwoch auf ihrer Facebook-Seite mit.

Im ersten Moment war sie offenbar zu perplex und wohl auch ein bisschen zu schüchtern, um den jungen Mann direkt anzusprechen. Er hat jedoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So sehr, dass die Dame nach ihrem Frühlingsfest-Besuch all ihren Mut zusammengenommen und sich über das soziale Netzwerk an die Polizei gewandt hat. Wie es sich für Amor gehört, gehe man vertraulich mit den Daten um. „Sie hat uns in einer Nachricht mitgeteilt, dass sie ihn toll findet“, sagt Polizeisprecher Tobias Tomaszewski, der grundsätzlich kein Problem hatte, den Kontakt zu seinem Kollegen herzustellen.

Die Sache hatte jedoch einen kleinen, aber entscheidenden Haken: Im Polizeipräsidium an der Hahnemannstraße wusste man zunächst nicht, um welchen Beamten es sich handelt. Es war jedoch klar, dass man der Frischverliebten helfen wollte. „Die Frau hat uns den Gesuchten grob beschrieben, außerdem hat sie uns gesagt, an welcher Stelle und zu welcher Uhrzeit sie das Festgelände betreten hat.“ Die auffällige Kleidung – blauer Anzug und blaue Mütze – habe man „bei den Ermittlungen getrost vernachlässigen können“. Auch sonst stellte sich die Suche nicht einfach dar. „Am Samstag war das VfB-Heimspiel sowie gutes Wetter und deshalb bis zu 120 Polizisten gleichzeitig vor Ort.“ Normalerweise würden bei der Fahndung nach einem Polizisten interne Ermittler, also das Dezernat für Amtsdelikte, eingeschaltet werden, im aktuellen Fall sei dieser Schritt jedoch nicht notwendig gewesen. Ein Mitarbeiter aus der Social-Media-Abteilung hat sich der Sache angenommen – mit Erfolg: „Es war nicht leicht, aber wir haben es geschafft: Wir haben den Kollegen, in den sich die Frühlingsfestbesucherin am Wochenende verguckt hat, gefunden“, teilte die Polizei gestern mit.

„Er hat sich am Mittwochabend noch bei uns gemeldet. Selbstverständlich haben wir bereits den Kontakt zwischen den beiden hergestellt. In diesem Sinne: Einsatz erfolgreich beendet.“ Ob und wann sie sich treffen, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. „Das ist aber auch deren Privatsache.“