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Oeffingen (red) - Eine exklusive Wohnanlage ganz besonderer Art gibt es neuerdings im ehemaligen Steinbruch Epple: Die Stadt Fellbach hat hier einen sogenannten Krötenzirkel angelegt. Ziel der Maßnahme ist es, für die stark bedrohten Wechselkröten sowie Gelbbauchunken einen Ersatzlebensraum zu schaffen. Denn die recht eigenwilligen Wohnansprüche dieser Arten werden in der Natur anderweitig immer seltener erfüllt. Insbesondere die Wechselkröte liebt sonnenexponierte kleinere Stillgewässer mit flachen Ufern und nicht so viel Vegetation. Ganz ähnliche Ansprüche stellt die Gelbbauchunke an ihren Lebensraum. Ursprünglich kam diese Art häufig in Auenbereichen vor, wo ein Fließgewässer durch die Erosionsdynamik ständig seinen Lauf veränderte und so auf kleinem Raum ein Wechsel von neu entstandenen Wasserflächen und feuchten Auenböden entstand. An Land suchen die Tiere Verstecke unter Steinen, Totholz sowie in Lücken- und Spaltensystemen von Felsen auf. Ebenso wie die Wechselkröte kommt die Gelbbauchunke in der Dämmerung und nachts aus ihrem Versteck, um nach Nahrung zu suchen. Auch die Gelbbauchunke hat sich an vom Menschen geschaffene Ersatzbiotope angepasst. Allerdings gibt es Tümpel, wie sie beispielsweise in Fahrspuren landwirtschaftlicher Graswege entstehen, immer seltener. Deshalb müssen nun extra künstliche Biotope hergestellt werden, um diesen gefährdeten Arten einen gut geeigneten Lebensraum bieten zu können.

Der „Krötenzirkel“ wurde in unmittelbarer Nähe zur Steilwand im ehemaligen Steinbruchgelände angelegt, weil sich in dieser südexponierten Lage die Wärme optimal hält. Um die Amphibien möglichst gut vor Störungen zu schützen, aber auch als Schutz vor unberechtigtem Betreten des Steilwandbereiches wurde ein Zaun errichtet. Die Stadt hofft nun gemeinsam mit dem Naturschutzbund (Nabu) Fellbach, dass die Tiere das neue Biotop schnell finden und dauerhaft als Wohnraum annehmen.