Die Freifläche an der Siemensstraße soll bebaut werden. Foto: Hauptmann Quelle: Unbekannt

Fellbach (red) - Ein neues Wohnquartier soll an der Ecke Fellbacher Straße/Siemensstraße entstehen. Nach dem Modell „Wohnen für alle“ wird hier günstiger Wohnraum entstehen. Realisiert werden soll das Gesamtvorhaben durch einen Investor.

In seiner letzten Sitzung stimmte Fellbachs Gemeinderat bei einer Stimmenthaltung der europaweiten Ausschreibung eines kombinierten Teilnahmewettbewerbs mit anschließendem Angebots- und Verhandlungsverfahrens zu. Dies ist aus vergabe- und beihilferechtlicher Sicht erforderlich. Ebenfalls stimmte der Gemeinderat der Beauftragung eines Rechtsanwaltsbüros zur Betreuung und Durchführung des Ausschreibungsprojekts zu. Die Gesamtkosten von rund 175 000 Euro für das Verfahren wird der spätere Investor vergüten. Nach dem Teilnahmewettbewerb werden potenzielle Investoren ausgewählt, die dann zur Abgabe eines Angebots mit Planentwurf aufgefordert werden. Nach Auswertung dieser Angebote wird mit maximal zwei bis drei Bietern das Verhandlungsverfahren geführt. Im April nächsten Jahres soll der Gemeinderat das Projekt vergeben und noch im gleichen Monat die Verträge geschlossen werden.

Mit diesem Verfahren soll das auch aus städtebaulicher wie architektonischer Sicht beste Entwurfs- und Nutzungskonzept für das Quartier in Kombination mit dem besten wirtschaftlichen Konzept gefunden werden, so Baubürgermeisterin Beatrice Soltys. Im neuen Wohnquartier sind insgesamt vier Gebäudekomplexe mit Tiefgarage geplant. Im östlichen Gebäude im Eckbereich von Fellbacher Straße und Siemensstraße sind 24 Wohneinheiten für 64 Personen zur Anschlussunterbringung von Flüchtlingen vorgesehen. Die Wohnungsgrundrisse sollen so gestaltet sein, dass nach Auslaufen einer zehnjährigen Bindungsfrist für die Anschlussunterbringung die Wohnungen ohne großen Aufwand in „bezahlbaren Wohnraum“ umwandelbar sind.

Für das Vorhaben wurde im Rahmen des Förderprogramms „Wohnraum für Flüchtlinge“ ein Zuschuss von rund 982 000 Euro bewilligt, der von der Stadt an einen Investor weitergereicht wird. Für die weiteren drei Gebäudekomplexe sind Wohnungen für den freien Wohnungsmarkt sowie geförderte Mietwohnungen vorgesehen.