Die Schäden sind unübersehbar - die Fellbacher Straße muss saniert werden. Foto: Streib Quelle: Unbekannt

Schmiden (red) - Der Befund ist eindeutig: Der Abschnitt der Fellbacher Straße zwischen Kleist-straße und Augustenstraße sei in einem sehr schlechten baulichen Zustand, sagte Bürgermeisterin Beatrice Soltys kürzlich im Gemeinderat. Die Sanierung wird voraussichtlich 1,3 Millionen Euro kosten.

Fellbachs Gemeinderäte sind froh, dass die „Schlaglochpiste“ saniert und umgebaut werden soll. Sie stimmten dem von der Verwaltung vorgelegten Planungen bei einer Enthaltung zu. Wie Fellbachs Baubürgermeisterin erläuterte, richtet sich die Neugestaltung weitgehend an den bereits ausgebauten Abschnitten der Fellbacher Straße aus. Die Gehwege werden in der Regel mindestens 1,60 Meter breit sein. Auch die Führung des Radwegs auf dem Gehweg wird beibehalten. Dies habe sich seit vielen Jahren bewährt, stellte Beatrice Soltys fest: „Dies ermöglicht ein entspanntes Fahren mit Kindern.“ Die Radflächen werden mit Piktogrammen und an den Kreuzungen mit roter Farbe markiert. Damit besteht für schnellere Radfahrer keine Benutzungspflicht.

Die Fahrbahn wird in einer Regelbreite von 6,50 Metern ausgebaut. Dies erlaubt eine Begegnung von Bussen mit Tempo 50. Wechselseitig wird Längsparken möglich sein. Die Parkstände sollen wo möglich von Baumquartieren gefasst werden. Die beiden Bushaltestellen der Linie 60 werden so versetzt, dass an beiden Haltestellen die drei Zugänge des Gelenkbusses über Buskapsteine barrierefrei zugänglich sind. Die Bushaltestelle Richtung Oeffingen wird einen Fahrgastunterstand erhalten, in Fahrtrichtung Fellbach ist auf der öffentlichen Fläche wohl nur ein Unterstand ohne Seitenwände machbar. Es sei denn, die Stadt kann weitere Flächen pachten oder kaufen. Die Bushaltestellen werden mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Bei der Oberflächengestaltung ist vorgesehen, Randsteine aus Granit zu verwenden. Parkplätze, Sicherheitsstreifen und Gehwege werden mit Betonpflaster gepflastert. Die Radflächen werden asphaltiert. Die unterschiedliche Gestaltung soll auch sehbehinderten Menschen eine bessere Orientierung ermöglichen.

Im Zuge der Umgestaltung werden die Stadtwerke Fellbach (SWF) auch ihr Leitungsnetz erneuern. Dies hat das Tiefbauamt frühzeitig mit den SWF abgestimmt. Die Kosten bereiten noch ein kleines Problem. Das beauftragte Planungsbüro hat Investitionen in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro ermittelt. Im Haushaltsplan der Stadt ist allerdings nur eine Million veranschlagt. Sollte sich die Kostenschätzung bestätigen, könne man den Sanierungsabschnitt im Süden reduzieren und diesen Bereich dann mit dem Umbau des nördlichen Bereichs der Kreuzung Siemensstraße/Fellbacher Straße sanieren, meinte Beatrice Soltys. Daran gab es freilich Kritik. Man solle doch die fehlenden 300 000 Euro an anderer Stelle im Etat des Tiefbauamtes „rausschwitzen“, sagte Erich Theile (CDU). Dies, stellte die Baubürgermeisterin klar, ist jedoch nicht möglich. Den Bürgern falle ein Stein vom Herzen, dass in diesem Straßenabschnitt endlich etwas passiere, so Sebastian Bürkle (SPD). Man soll den Abschnitt komplett umgestalten und mehr Geld bereitstellen, wenn es nötig sei. Zunächst soll jedoch die Ausschreibung abgewartet werden.

Die Verwaltung erhofft sich durch eine Ausschreibung der Arbeiten zum Jahresende günstigere Preise. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2017 geplant. Die Bauzeit ist mit rund neun Monaten veranschlagt.