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Fellbach (red) - Mal eben mit dem Smartphone ins Internet? Über die mobilen Datennetze ist dies natürlich möglich. Doch in vielen Fällen sind Geschwindigkeit und Datenvolumen begrenzt. Das „Surfen“ ist mehr Last als Lust. In Fellbach ist damit jetzt Schluss. Denn ab sofort gibt es ein kostenloses öffentliches W-Lan zur freien Nutzung für alle Interessierten. An den Start geht es mit elf Hotspots, die sich über das ganze Stadtgebiet verteilen.

„Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung unseres Alltags sollte ein solches Angebot von einer innovativen und zukunftsorientierten Kommune gemacht werden“, freut sich Oberbürgermeisterin Gabriele Zull über den Projektstart. „Es ist ein Serviceangebot für unsere Bürger, die unterwegs schnell einmal Informationen aus dem Internet abrufen wollen, aber insbesondere auch für unserer Besucher sowie die zahlreichen Tagungs- und Kongressgäste. Auch für unsere Einzelhändler und Gastronomiebetriebe bietet es einen echten Mehrwert.“

In zahlreichen Kommunen in der Region gibt es ein solches öffentliches W-Lan bereits. Fellbach war aufgrund der unsicheren Rechtslage bislang zurückhaltend mit der Einrichtung. Nachdem der Gesetzgeber die Rechtslage geändert und die sogenannte „Störerhaftung“ abgeschafft hatte, war auch für Fellbach der Zeitpunkt gekommen, öffentliches W-Lan umzusetzen. Im September letzten Jahres stimmte der Verwaltungsausschuss der Konzeption zu und stellte außerplanmäßig 43 000 Euro für den Aufbau des Netzes zur Verfügung. Die Stadt rechnet mit laufenden Kosten für Internetanbindung, Strom und Wartung von rund 5000 bis 6000 Euro im Jahr, von denen der Verein Stadtmarketing, der an der Erarbeitung der Konzeption beteiligt war, 20 Prozent - maximal 1200 Euro - übernimmt.

Das Hauptamt der Stadt und seine EDV-Abteilung bauten bei der Umsetzung auf die Kommunale Datenverarbeitung Region Stuttgart (KDRS) und die österreichische Firma IT-Innerebner GmbH und deren Public W-Lan-Lösung „Free key“. Sie ermöglicht den Nutzern nicht nur einen unkomplizierten, kostenlosen Internetzugang, verbunden ist mit dem System auch ein überzeugendes Sicherheitskonzept. Zum Schutz der Anwender und Betreiber verfügt das System über einen speziellen Filter, der unerwünschte und gefährliche Inhalte blockiert. Zusätzlich kann jeder Nutzer eindeutig identifiziert werden. Dadurch kann ein Missbrauch des W-Lan-Systems praktisch ausgeschlossen werden.

In den zurückliegenden Monaten wurde das öffentliche W-Lan an insgesamt elf stark frequentierten Standorten eingerichtet. Es sind in Fellbach der Bereich ums Rathaus mit Innenhof, Marktplatz, Kirchplatz und U-1-Endhaltestelle sowie das Rathaus-Carrée, der Vorplatz der Schwabenlandhalle, der Cannstatter Platz, der Bahnhofsvorplatz sowie der Wohnmobilstellplatz beim F.3-Bad. In Schmiden kann man kostenlos surfen am Großen Haus und am Rathaus, in Oeffingen ebenfalls vor dem Rathaus. Weitere Standorte wie der Bereich beim Jugendhaus, beim Schlössle in Oeffingen oder der Platz beim Seniorenhaus Schmiden sollen in absehbarer Zeit dazukommen. Zudem laufen Gespräche beispielsweise mit Gewerbetreibenden, die ein Interesse daran haben könnten, nicht durch das öffentliche W-Lan-Netz abgedeckte Bereiche mit einem kostenfreien Zugang auszurüsten. In Frage kommen könnten etwa der Bereich um die Neue und Alte Kelter, beim Stadtmuseum, der Stuttgarter Platz, die Bahnhofstraße, der Pécser Platz und auch die Ortsmitte Schmiden.

Betrieben wird das Fellbacher W-Lan-Netz nicht von der Stadt selbst, sondern von der Firma Innerebner. Sie ist als Provider anerkannt. Somit entfällt für die Stadt der Aufwand der gesetzlich vorgeschriebenen Vorratsdatenspeicherung und der Schaffung eines Zugangs für die Ermittlungsbehörden. Im Gegenzug hat die Firma das Recht, Werbeeinblendungen zu schalten. Diese werden sich allerdings auf den Einstieg ins kostenlose W-Lan beschränken. Während des Surfens wird der User nicht durch Werbung gestört werden.

„Free key“ ist aktuell in rund 300 Städten und Gemeinden - sowie in Stadtbussen und Taxis - in Österreich, Deutschland, Italien und der Schweiz im Einsatz. Die rund 23 000 Hotspots verzeichnen täglich bis zu 1,6 Millionen Logins.