Abschlusswochenende für das 172. Cannstatter Volksfest. Da soll es noch einmal rund gehen. Der Veranstalter geht davon aus, dass die Grenze von vier Millionen Besuchern überschritten wird. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Bad Cannstatt - Wenn das 172. Cannstatter Volksfest morgen mit dem großen Musikfeuerwerk zu Ende geht, wird die Vier-Millionen-Besucher-Grenze überschritten sein. „Wir haben ein wunderbares Volksfest 2017 erlebt“, bilanziert Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Polizei und Deutsches Rotes Kreuz (DRK) registrieren rückläufige Einsatzzahlen.

Die Besucherzahl liegt beim Veranstalter nicht im Fokus. „Zufriedenheit ist uns wichtiger als ein Rekord. Qualität geht vor Quantität.“ Und damit sind die Beteiligten sehr zufrieden. „Wir sind auf einem guten Weg“, so Kroll. Man werde mit großem Engagement und guter Zusammenarbeit aller Beteiligten die gute Veranstaltung weiterentwickeln. Man schaue genau, wo etwas verfeinert und weiterentwickelt werden könne. Positiv vermerkt wurde die gute Entwicklung an allen Tagen. Auch die bislang schwachen Tage zu Wochenanfang werden zwischenzeitlich zum Wasenbesuch genutzt. „Es ist für alle entspannter, wenn der Druck sich verteilt.“ Mittlerweile hätten die Besucher gelernt, dass das Volksfest 17 Tage dauert und nicht bloß drei Wochenenden.

Positive Resonanz vermelden auch die Schausteller. Die Veranstaltung werde in der Berichterstattung vielseitig dargestellt. Davon hat auch der Krämermarkt profitiert. Ein TV-Beitrag hat zusätzliche Besucher beschert. „Viele wissen immer noch nicht, dass es den Krämermarkt gibt“, sagt Linda Brandl, die Vizepräsidentin des Landesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute. Viel Familienpublikum wurde registriert. Und dies habe die Sicherheitsvorkehrungen wohlwollend aufgenommen. „Die Sicherheitskräfte gehen bei den Kontrollen mit Fingerspitzengefühl vor“, lobt Mark Roschmann, der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Südwest.

Die Festwirte erzielten unterschiedliche Ergebnisse. „Da ist alles dabei“, listet Wirtesprecher Werner Klauss auf, „von rückläufigen Zahlen, gleichbleibendem Ergebnis bis zu Zuwächsen.“ Die Festwirte müssten sich darauf einstellen, dass es nicht stetig steigende Umsätze zu vermelden gebe. Die Zahl der konkurrierenden Veranstaltungen im Umfeld sei gestiegen. „Dem stellen wir uns.“ Das Augenmerk müsse jetzt auf die schwachen Vormittage gerichtet werden.

Strahlende Gesichter gab es bei der Polizei. 677 Straftaten wurden registriert. „Die Zahl ging um 16 Prozent zurück“, vermeldete Thomas Engelhardt, Leiter des für den Wasen zuständigen Polizeireviers. 185 Körperverletzungen bedeuten einen Rückgang um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der schweren Körperverletzungen (44) ging gar um 50 Prozent zurück. Eine Zunahme von 15 auf 30 gab es bei den Verstößen gegen das Waffengesetz. Es wurden mehr Messer beschlagnahmt, was Engelhardt auf die verstärkten Kontrollen zurückführt. Gleiches gelte für die Betäubungsmittel. Die Vergehen halten sich auf dem Niveau des Vorjahres. Mehr Kontrollen und mehr Polizeipräsenz führten zu mehr entdeckten Vergehen. Traurig hingegen sei die Gewalt gegen Beamte. Es gab 50 Fälle von Widerstand und 22 Übergriffe auf Polizeibeamte. Dennoch spricht Engelhardt von einem friedlichen Fest für die Polizei. Das DRK registriert seit 2013 sinkende Einsatzahlen bei Fahrten ins Krankenhaus. Damals waren die Rettungswagen 110 Mal unterwegs, in diesem Jahr 74 Mal, davon allein 21 Mal am zweiten Volksfestsamstag. Insgesamt registrierte das DRK 1018 Maßnahmen (1004 im Vorjahr). „Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, sagt DRK-Sprecher Udo Bangerter.

Heute ab 15 Uhr steht, gutes Wetter vorausgesetzt, die Ballonwettfahrt auf dem Programm. Infos gibt es ab 9 Uhr unter www.ballonsportgruppe-stuttgart.de. Das Musikfeuerwerk morgen beginnt um 21.30 Uhr.

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