Von heute an geht es auf dem Wasen wieder rund: Das 172. Cannstatter Volksfest wird um 15 Uhr mit dem traditionellen Fassanstich eröffnet. Mehr als 330 Schausteller, Marktkaufleute und Beschicker sorgen bis 8. Oktober für Kurzweil, Vergnügen und Unterhaltung. Fotos: Rehberger Quelle: Unbekannt

Von Edgar Rehberger

Bad Cannstatt - Im kommenden Jahr feiert das Volksfest seinen 200. Geburtstag. Die Vorbereitungen dazu sind bereits in vollem Gange. Doch auch im Jahr vor dem großen Jubiläum bietet die Traditionsveranstaltung auf dem Cannstatter Wasen „erheblich viel Neues“, wie es Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft, ausdrückt.

Der Cannstatter Wasen übt auf Besucher und Schausteller eine große Faszination aus. „Als Veranstalter eines der größten Schaustellerfeste weltweit freut es uns natürlich besonders, dass es viele der tollsten und beliebtesten Attraktionen hierzulande jeden Herbst auf den Cannstatter Wasen zieht - darunter immer wieder spektakuläre Neuheiten“, sagt Kroll. „Wir möchten unseren Gästen Jahr für Jahr etwas Neues bieten und dabei den Charme sowie die Tradition des größten und bedeutendsten Festes im Südwesten erhalten, das ist unser Anspruch.“ Mehr als 330 Schausteller, Festwirte und Marktkaufleute erwarten von heute bis zum 8. Oktober die Besucher. Der Veranstalter rechnet mit rund vier Millionen Wasengästen.

So viele Böllerschüsse wie Schläge, die der OB zum Fassanstich benötigt, verkünden danach den offiziellen Start des Volksfestes. In den Zelten vermelden die Büttel den Festbeginn. „Das hat sich in den letzten Jahren bewährt.“ Das Eröffnungs-Wochenende stellt gleich eine Bewährungsprobe dar. Denn morgen trifft der VfB Stuttgart in der Mercedes-Benz-Arena auf den FC Augsburg. Doch auf dem Wasen sind erfahrene Kräfte im Einsatz, die auf ein bewährtes Konzept setzen. „Bei den Kontrollen gibt es routinierte Abläufe.“ Das hat sich im vergangenen Jahr gezeigt.

Sicherheit wird großgeschrieben. Die Konzepte werden regelmäßig geprüft und überarbeitet. So bleiben die Betonpoller am Zugang von der Stadtbahn-Haltestelle Wasen stehen. Die Polizei ist an sämtlichen Zugängen präsent und auch auf dem Gelände unterwegs, in Uniform und in Zivil. Gewaltprävention, Jugendschutz und Bekämpfung der Sexualdelikte stehen im Vordergrund.

Mit rund 150 Fahr-, Schau- und Belustigungsgeschäften ist das Cannstatter Volksfest eines der größten Schaustellerfeste weltweit. Der 80 Meter hohe Kettenhochflieger „The Flyer“ der Gebrüder Boos feierte erst kürzlich in den Niederlanden seine Weltpremiere. Nun ist dieser erstmals auf dem Wasen zu Gast. 32 Fahrgäste, die auf 16 Doppelsitzen Platz finden, werden mit bis zu 70 Stundenkilometern durch die Luft gewirbelt. Gerade bei Nacht ist das Fahrgeschäft mit seiner bunten Beleuchtung ein Blickfang. Mit spektakulären Effekten und Fahrerlebnissen beeindruckt „Apollo 13“. Der „Giant Booster“ feiert ebenfalls Wasen-Debüt. Die Flughöhe von 55 Metern und das Design mit dem sieben Meter hohen Space-Shuttle-Nachbau im Eingangsbereich lassen Raumfahrer-Träume wahr werden. Schwindelfrei sollten Fahrgäste des „Hangover“, des höchsten transportablen Freifallturms der Welt, sein. Neben dem rasanten Fall aus 85 Metern Höhe verfügt dieser über eine drehbare Gondel, die an verschiedenen Punkten angehalten und ausgeklinkt werden kann.

Der Bierpreis liegt in diesem Jahr zwischen 10,20 und 10,50 Euro. „Wir mussten erhöhen“, sagt Wirte-Sprecher Werner Klauss. Die Kosten steigen. So müsse allein pro Festzelt 20 000 bis 30 000 Euro mehr in die Sicherheit investiert werden. Man stehe eng mit Veranstalter, Ämtern und der Polizei in Verbindung. „Wir sind bestens vorbereitet.“ Um die schwächeren Wochentage zu beleben, haben sich die Wirte einige Aktionen einfallen lassen. Auch die Schausteller und Marktkaufleute brennen auf den Start. „Wir hoffen auf einen Altweiber-Sommer“, sagt Linda Brandl vom Landesverband der Schausteller und Marktkaufleute.

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