Hatte alles dabei: Barbier Fabrizio Leonardi. Foto: Rehberger - Rehberger

Fabrizio Leonardi hatte alle Hände voll zu tun. Beim Männerwasen im Göckelesmaier-Zelt waren seine Dienste als Barbier gefragt. Sein mobiler Stand in der 0711-Loge war begehrt.

Bad CannstattMal eben aufs Volksfest gehen und sich auch noch die Haare schneiden und den Bart pflegen lassen? Der Männerwasen von Karl Maier macht es möglich. Mehr als 200 Gäste hatte der Göckelesmaier-Festwirt in die 0711-Loge eingeladen, bereits zum 11. Mal. „Es ist eine tolle Tradition geworden“, freute sich Maier über den regen Zuspruch und die lockere Atmosphäre. Auch in diesem Jahr wurden zwei Bierfässer angestochen. Bürgermeister Fabian Mayer und Tobias Ulmer (Werbewelt Werbeagentur) benötigten jeweils nur zwei Schläge. OB Fritz Kuhn hatte bei der Volksfesteröffnung vier benötigt. Das gibt schon zu denken und sorgt für Gedankenspiele. Beim nächsten Mal Mayer statt Kuhn?

Kaum ins Amt gewählt, schon im Einsatz. Die drei neuen Bierhoheiten – Bierkönigin Chiara Gairing mit den Prinzessinnen Nina Krippentz und Vanessa Trinkle – begrüßten die Männerwasen-Gäste. „Die Wahl war schon sehr aufregend“, berichtete Vanessa Trinkle. „Und jetzt sind wir schon im Einsatz. Wow!“ Jeden Tag bis Volksfestende werden sie auf dem Wasen sein. „Das wird interessant.“

Fabrizio Leonardi aus Lörrach muss nicht täglich auf den Wasen. Der Barbier, engagiert von 101 Barbers, den Experten für Barbershops, war nur für den Männerwasen im Einsatz. Die Künste des 19-Jährigen waren gefragt. Von Anfang an war er gefordert – mit vollem Programm: mit heißen Tüchern die Haut vorbereitet, dann geschnipselt, gestutzt, gekämmt, gefönt. „Mega“, so die Beschreibung eines überaus zufriedenen Kunden. Dabei kann in Deutschland keine Ausbildung zum Barbier absolviert werden. „Dabei gibt es sehr viele Interessenten“, sagt 101-Barbers-Chef Micha Birkhofer. „Es wäre längst an der Zeit, dies einzuführen.“ Einerseits werde über fehlende Azubis geklagt, andrerseits werden Interessierte abgeschreckt. In der Friseurausbildung stehen Rasieren und Bartschneiden nicht auf dem Programm. Dabei boomt die Barbierbranche. Das merken auch die Unisex-Friseursalons. „Einige bieten schon getrennte Bereiche an, auch mit dem entsprechenden Equipment. Von uns wird dann das geschulte Personal geordert.“