Peter Vetter (links) und Klaus Enslin vom Bürgerverein präsentieren stolz den neuen Wegweiser. Foto: Kuhn - Kuhn

Der Bürgerverein hat einen 74-seitigen Führer durch den Stadtbezirk herausgebracht. Im praktischen Büchlein werden Sehenswürdigkeiten, Lokal- und Industriegeschichte sowie Kulturgrößen kurz und unterhaltsam beschrieben.

UntertürkheimEr ist länglich, schmal, passt bequem in die Jackentasche und beinhaltet dennoch jede Menge Fakten, Wissenswertes, Praktisches und Unterhaltsames aus und über den Stadtbezirk Untertürkheim. Der Bürgerverein Untertürkheim hat einen 74-seitigen „Wegweiser durch den Stadtbezirk Untertürkheim“ herausgegeben, der seit dieser Woche in einigen Fachgeschäften und im Bezirksrathaus kostenlos zu erhalten ist. „Der neue Stadtbezirksführer ist die Weiterführung des baugeschichtlichen Wegweisers, den wir im Jubiläumsjahr 2000 in Verbindung mit den Infotafeln an markanten Gebäuden herausgebracht hat“, sagt Peter Vetter. Gemeinsam mit Klaus Enslin, dem Vorsitzenden des Bürgervereins, hat der Untertürkheimer das „Büchlein“, wie die beiden Macher es nennen, zusammengestellt, gestaltet, die Artikel geschrieben und sich um die Finanzierung gekümmert. Rund zwei Jahre investierten die Bürgervereins-Ehrenamtlichen in das Projekt. „Die Auflage unseres Vorgängers, dem baugeschichtlichen Wegweisers, ist nahezu vergriffen. Wir wollten nun einen aktualisierten Führer durch den Stadtbezirk herausbringen, der nicht nur den Ortskern, sondern auch die anderen, ebenfalls interessanten Stadtteile und Quartiere berücksichtigt“, erzählt Enslin. Dem Lindenschulviertel, dem Wallmer-Gebiet, Luginsland und Rotenberg sind deswegen auch einige Seiten gewidmet. In ihren kurzen Texten beschreiben die beiden Ortskenner nicht nur die teilweise denkmalgeschützten Gebäude wie die Stadtkirche, den Bahnhof, die Keltern und sonstigen Schmuckstücke am Wegesrand, sondern lassen en passant Historisches wie die Fahrt mit dem ersten Motorrad der Welt, dem Daimlerschen Reitwagen, oder Spannendes über die Widerstandsgruppe Schlotterbeck und Willi Bleicher einfließen. Die Leser entdecken Biografisches zu lokalen Künstlergrößen wie Leonhard Schmidt, Käte Schaller-Härlin oder Carl Schmauck ebenso wie Industriegeschichtliches über das historische Wasserkraftwerk, die Ansiedlung des Daimler-Motorenwerks, die Arbeitersiedlung Gartenstadt Luginsland, Eszet oder die Gipsfabrik. Eingestreut sind Zeittafeln und Hinweise zu Brunnen, Keltern, Bunkern und Besenwirtschaften. Der Wegweiser ist damit ein kleines Nachschlagewerk, eine unterhaltsame Lektüre für Touristen, aber auch für Einwohner des Stadtbezirks sowie ein praktischer Begleiter beim Stadtbezirks-Spaziergang .

Das Besondere: Im Mittelteil des Führers ist ein aufklappbarer Stadtbezirksplan abgedruckt. Verschiedenfarbige Ausschnitte weisen auf die gleichfarbigen Artikel hin, in denen die Fakten zu diesem Teil des Stadtbezirksrundgangs nachzulesen sind. „Damit können die Nutzer ihren Rundgang auf mehrere Abschnitte aufteilen“, sagt Enslin. Der Bürgervereinsvorsitzende bietet selbst themenbezogene Führungen durch den Stadtbezirk an. Heute treffen sich Interessierte um 16 Uhr an der Weinpresse in der Arlbergstraße.

Finanziert wird der Wegweiser durch Anzeigen von Untertürkheimer Unternehmen und einem Zuschuss des Bezirksbeirats. Er ist gebunden und in einer Auflage von 5000 Exemplaren erschienen. „Wir haben uns entschlossen, ihn kostenfrei an Interessierte abzugeben“, sagt Enslin. Er ist in ausgewählten Fachgeschäften und im Bezirksrathaus erhältlich.