Von allen Seiten gibt es großes Lob für den neuen Pfarrbrunnen und die attraktive Anlage unterhalb der Michaelskirche. Foto: Dolde Quelle: Unbekannt

(mk) - Die Besucher des Konfirmationsgottesdienstes bemerkten es auf ihrem Weg in die Michaelskirche mit Freude: Aus dem neuen Pfarrbrunnen fließt Wasser. Mit der Inbetriebnahme des Brunnens ging ein 13 Jahre dauernder Kampf für das Schmuckstück zu Ende.

Wangen hat ein Stück Ortsgeschichte wieder. Bereits im 14. Jahrhundert plätscherte Wasser aus dem Pfarrbrunnen unterhalb der Michaelskirche. Der älteste Hinweis auf den Wasserspender stammt aus dem Jahr 1396. 1890 erstellte Professor Hermann Drück eine Zeichnung, auf der die Form des Brunnens zu erkennen ist. Er war über Jahrhunderte eine wichtige Quelle. Rund 600 Jahre lang holten die Wangener hier das Wasser zur Grabpflege und für andere Zwecke. Als Wangen 1895 eine zentrale Wasserversorgung erhielt, verlor der Brunnen seine Bedeutung. Und gegen 1920 musste er einem Kriegerdenkmal Platz machen. 1936 wurde zwar etwas unterhalb ein kleiner Brunnen gebaut, doch er zerfiel im Laufe der Jahrzehnte. 2004 tauchte deswegen wieder der Wunsch nach einem neuen Pfarrbrunnen am einstigen Standort auf. Die Verhandlungen mit der Stadt, dem Kirchengemeinderat und der Denkmalbehörde führten 2011 zur Zustimmung. Stefan Huthmann von der Firma Huthmann erklärte sich bereit, anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Firma, sich finanziell zu beteiligen und im Brunnenteam mitzuarbeiten. Im September 2016 entdeckte er einen Brunnentrog bei einem Bildhauer in Pasing. Er erwarb den gebrauchten Trog. Nach den Osterfeiertagen begann der letzte Akt: Zu- und Abwasserleitungen wurden gegraben, die Umgebung bepflanzt. Seit vergangener Woche fließt Wasser in den Trog. Festgäste feierten die Inbetriebnahme gebührend. Der Brunnen runde das Ensemble mit der Kirche ab, dankte Pfarrer Joachim Wolfer. Renate Markgraf, die stellvertretende Bezirksvorsteherin, hätte sicherlich gerne über eine städtische Finanzquelle berichtet. Doch die nach einem Antrag der Stadträte avisierten 15 000 Euro zur Finanzierung der Gesamtkosten in Höhe von rund 40 000 Euro werden nicht nach Wangen fließen. Dies konnte die Freude über das Schmuckstück nur kurz trüben.