(ale) - Bislang verkehrt der Oberleitungsbus zwischen Obertürkheim und Esslingen. Die CDU Obertürkheim fordert nun, die Linie 101 bis nach Untertürkheim zu verlängern. Zum einen würde dies die Anbindung für die Fahrgäste verbessern, „zum anderen aber auch in Zeiten der Feinstaubproblematik eine ökologisch sinnvolle Alternative bieten“, erklärt Bezirksbeirat Christoph Zalder.

Seit mehr als 70 Jahren verbindet der Oberleitungsbus der Städtischen Verkehrbetriebe Esslingen (SVE) Obertürkheim und Esslingen. Bis heute ist es der einzige strombetriebene Bus in der Landeshauptstadt. Der Startschuss für die Linie 101 fiel am 10. Juli 1944. Seitdem verkehrt der O-Bus zwischen dem Bahnhof Obertürkheim und Oberesslingen-Lerchenäcker. Geht es nach dem Willen der CDU soll sich die Streckenführung aber in naher Zukunft ändern. In einem Antrag fordern die Lokalpolitiker aus Obertürkheim die Linie 101 nun auch bis nach Untertürkheim zu verlängern.

Aus Sicht der Christdemokraten würde dies zum einen eine deutliche Verbesserung des Angebots für die Fahrgäste mit sich bringen. Denn bislang bestünden immer noch große Mängel bei der Taktung der Linien 62, die zwischen Uhlbach und Rohracker verkehrt, mit der Linie 61 zwischen Obertürkheim und Rotenberg über Untertürkheim. Die Folge: Oftmals längere Wartezeiten für die Fahrgäste beim Umsteigen.

Zum anderen „wäre es eine erste sinnvolle Annäherung des öffentlichen Nahverkehrs in der Landeshauptstadt an die ökologisch sinnvolle Nutzung des Oberleitungsbusses“, ist Zalder überzeugt. Denn bislang gibt es auf keiner Linie der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) eine derartige Technik. In Zeiten, in denen über Fahrverbote in Stuttgart nachgedacht wird, sollten alle Möglichkeiten zur Reduzierung von Feinstaub und Stickoxiden in Betracht gezogen werden, heißt es in dem Antrag. Die emissionsfrei fahrenden Busse der Linie 101 seien eine umweltfreundliche Alternative zu den Verbrennungsmotoren auf der Verbindung zwischen Ober- und Untertürkheim. „Über eine Kooperation von SSB und SVE könnten in Stuttgart die ersten Erfahrungen beim Betrieb von Elektrobussen mit Oberleitungsantrieb gesammelt werden“, sagt Zalder.

Gerade die Strecke zwischen den beiden Stadtbezirken eigne sich ideal für einen Testlauf, da die für die Infrastruktur notwendigen Masten der früheren Straßenbahnlinie entlang der Augsburger Straße noch vorhanden seien. „Eine kostengünstige Umsetzung ist daher möglich“, betont Zalder. Und nicht zuletzt würde man mit der Linienverlängerung die Achse Esslingen-Mettingen-Obertürkheim-Untertürkheim stärken, „auch zur oftmals erwünschten Belebung der Ortskerne“ - und das emissionsfrei.