In der Toilette auf dem Obertürkheimer Friedhof geht es sehr eng zu. Sie ist für Gehbehinderte auch schwierig zu erreichen. Foto: Müller Quelle: Unbekannt

(mk) - Wer auf dem Obertürkheimer Friedhof ein dringendes Bedürfnis hat, sollte gut zu Fuß sein. Das dortige Toilettenhäuschen ist nicht behindertengerecht. Zudem ist der Raum sehr eng, veraltet, die Ausstattung entspricht nicht dem heutigen Standard. Der Bezirksbeirat fordert eine Vergrößerung und Modernisierung der Anlage.

Es liegt etwas versteckt am oberen Ende und verströmt den Charme der Vorkriegsjahre: das stille Örtchen auf dem Obertürkheimer Friedhof. Ältere Menschen, die nicht gut zu Fuß und in der Beweglichkeit eingeschränkt sind, stellt die Toilette aber vor Probleme: Sie ist sehr eng und nicht altersgerecht. Dabei sind es überwiegend ältere Menschen, die die Gräber auf dem Friedhof besuchen. „Die Toilette steht aber nicht nur den Besucherinnen und Besuchern des Friedhofs zur Verfügung. Sie wird auch von Gästen bei Veranstaltungen in der Petruskirche genutzt. In der Kirche werden auch Gottesdienste und Spazierwegkonzerte gefeiert“, betonen die Grünen-Bezirksbeiräte Monika Geiger, Elisabeth Remppis und Hans Vogt die Bedeutung der Friedhofstoilette.

Da unter diesen Besucherinnen und Besucher vor allem bei Trauerfeierlichkeiten und Beerdigungen viele ältere Menschen sind, die oft in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, wäre es sinnvoll, die Toilette ihren Bedürfnissen anzupassen, meinen die Grünen-Politiker. In der Juli-Sitzung stellten sie einen Antrag, die Toilette behindertenfreundlich umzubauen. Nach kurzer Debatte stimmten die Bezirksbeiräte sämtlicher Fraktionen dem Vorschlag zu. Demnach fordert der Obertürkheimer Bezirksbeirat einstimmig das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt auf, zu prüfen, ob die Friedhofstoilette vergrößert „und weitgehend behindertengerecht umgebaut werden kann“. Von der Modernisierung würden auch die Besucherinnen und Besucher der Gottesdienste und der regelmäßig in der Petruskirche stattfindenden, beliebten Spazierwegkonzerte profitieren. Zudem freuen sich Touristen, die beispielsweise auf dem von der Stadt ausgewiesenen Untertürkheimer und Obertürkheimer Weinwanderweg vorbeikommen, über ein modernes Örtchen. „Falls eine Modernisierung möglich ist, sollen die notwendigen Kosten im kommenden Doppelhaushalt eingeplant werden“, beantragten die Bezirksbeiräte.

Auch das Garten-, Friedhofs- und Forstamt weiß um den Zustand der Toilettenanlage. „Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1914, wurde zwar vor drei Jahren saniert, aber ist für Besucherinnen und Besucher mit einer Gehbehinderung nicht optimal“, sagt ein Mitarbeiter. Noch sei der Antrag des Bezirksbeirats nicht eingegangen, aber das Amt sei bereits in Gesprächen. „Wir werden schauen, was wir erreichen können, aber wir haben viele Toilettenanlagen auf Friedhöfen, die veraltet sind.“