Sollen als geschäftsführender Vorstand in Zukunft den HGV leiten: Christine Rutzki, Jeanette Neidhardt-Rosenberger und Anette Nanz (von links). Foto: Neidhardt - Neidhardt

Der Handels- und Gewerbeverein geht neue Wege: Er bildet einen geschäftsführenden Vorstand aus mehreren Personen. Dafür stehen Anette Nanz , Christine Rutzki und Jeanette Neidhardt-Rosenberger parat.

ObertürkheimQuo vadis HGV? – diese Frage stellte sich noch vor einem Jahr bei der Hauptversammlung des Handels- und Gewerbevereins Obertürkheim/Uhlbach. Mit dem Rücktritt des 1. Vorsitzenden Christian Zaiß aus privaten Gründen, blieb die Position vakant. Das ist auch in den kommenden zwei Jahren der Fall, ein Nachfolger nicht in Sicht. Dennoch scheint die Zukunft des erst 1989 wieder gegründeten Vereins gesichert. Mit einer Satzungsänderung soll nun ein geschäftsführender Vorstand eingerichtet werden.

Im Gegensatz zu den lebhaften Diskussionen im Vorjahr verlief die HGV-Jahreshauptversammlung am Dienstagabend harmonisch. Zaiß, der als junger Vater von Zwillingen und da er nunmehr das elterliche Weingut komplett übernommen hat, vor einem Jahr zurücktrat, moderierte in seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied. Aber einen Nachfolger konnte auch er nicht präsentieren, „trotz mehrerer Ausschusssitzungen hat sich niemand herauskristallisiert“.

Für die Zukunft haben sich die Verantwortlichen daher bereits ihre Gedanken gemacht und scheinbar einen Ausweg gefunden. Denkbar ist eine Lösung mit einem geschäftsführenden Vorstand, der aus mehreren Personen besteht. Ein Modell, das im Stadtbezirk nicht neu ist. Auch der TV Obertürkheim wird so seit Jahren geführt. Dafür stünden die stellvertretenden Vorsitzenden Anette Nanz und Christine Rutzki sowie Kassiererin Jeanette Neidhardt-Rosenberger parat, die am Dienstagabend allesamt einstimmig in ihren Ämtern bestätigt wurden, parat. Hinzu kommt Schriftführer Jan von Schaper. Sie leiten derzeit kommissarisch den Verein. Für das neue Modell ist im kommenden Jahr aber eine Satzungsänderung notwendig. Die entsprechenden Vorbereitungen sollen in die Wege geleitet werden.

Generell haben sich die Wogen innerhalb des Vereins wieder geglättet, nachdem im vergangenen Jahr gar die Sinnfrage für den HGV gestellt wurde. Schließlich konnten nicht genügend Teilnehmer für den Maientag in diesem Jahr gewonnen werden. Die Leistungsschau im Stadtbezirk fand damit ein abruptes Ende. Man sei aber nicht nur ein reiner Festverein, so die Kritik damals. Vielmehr ist die oberste Präambel, mit gezielten Aktionen den örtlichen Handel und das Gewerbe zu unterstützen. Für Abhilfe sollen kleinere Events sorgen. Zum Beispiel die Abendspaziergänge, bei denen die Teilnehmer Einblicke in drei Betriebe erhalten, Abschluss soll dann in einer gastronomischen Einrichtung sein. „Wir haben bislang drei Routen in Uhlbach, im Ortskern von Obertürkheim und der Hafenbahnstraße vorgesehen“, erklärte Neidhardt-Rosenberger. Startschuss soll im Herbst sein.

Positiv stimmt, dass der Verein mit 61 Mitgliedern und einer gefüllten Kasse gut dasteht. Mit dazu beigetragen hat der große Erfolg – dank gutem Wetter – beim Fest am 1. Mai in Uhlbach. „Und auch die Bereitschaft der Mitglieder zur Hilfe war deutlich besser“, freut sich Nanz. Negativ auf die Bilanz wirkt sich aber nach wie vor die Weihnachtsbeleuchtung im Ortskern von Obertürkheim aus. Deshalb werden nun Paten für die Lichterketten gesucht. Schließlich habe die Beleuchtung „eine positive Wirkung für den Stadtbezirk“, sieht Zaiß auch darin eine Aufgabe des HGV. Die Kosten für die Stände am Weihnachtsmarkt könnten deswegen nicht günstiger gestaltet werden, auch aufgrund der immensen Auflagen der Stadt, die der Verein für das Gemeinwohl und das Miteinander der örtlichen Einrichtungen und Einwohner auf sich nehme.