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Am Dienstagabend hat das Team der „Neckarwelle“ sein Konzept für ein neues Freizeitangebot in Untertürkheim vorgestellt. Noch steht das Vorhaben in den Anfängen, doch bis zum Jahr 2020 sollen Stuttgarter im Kraftwerkskanal auf Höhe des Bootshauses auf einer Welle reiten können. Ziel ist es, einen Publikumsmagnet nach dem Vorbild des Eisbachs in München zu kreieren.

Von Erdem Gökalp

Bald könnte ein großer Traum für acht Freunde aus Stuttgart wahr werden. Drei Architekten, ein Rechtsanwalt, zwei Ingenieure, ein IT-Manager und ein Unternehmer, die eine Leidenschaft teilen: das Surfen. Nun wollen sie ihrem Hobby auch im Neckar nachgehen. Seit 2015 arbeiten sie daher gemeinsam an einem Konzept, um im Neckar mitten in Untertürkheim eine Neckarwelle zu schaffen. Am Dienstagabend haben sie Bürgern, Mitgliedern des Gemeinderats und des Bezirksbeirats das Vorhaben detailliert vorgestellt.

„Noch ist die Fließgeschwindigkeit des Neckars zu gering zum Surfen“, sagte Ingenieur Volker Sellmeier. Daher soll ein spezielles Wellensystem gebaut werden, um den Wasserdruck zu erhöhen. Dabei wird zum einen das Wasser auf einen Meter aufgestaut. Zum anderen kommt ein Widerstand in den Fluss, damit die Welle entsteht. Sie muss schnell genug sein, damit ein Mensch mit Surfbrett darauf reiten kann. Diese geplante Einrichtung bietet zudem einige Vorteile. „Beispielsweise kann der Schwierigkeitsgrad reguliert werden“, so Sellmeier. So könnten auch Anfänger auf den Wellen reiten.

Das Angebot ist also nicht nur für Profis gedacht. Außerdem soll die Nutzung nichts kosten. „Uns ist wichtig, es unkommerziell zu halten“, so der Ingenieur. Diejenigen, die sich dennoch nicht ins Wasser trauen, können von der Brücke aus dem Spektakel zusehen. Die Surfer könnten dann vom Parkplatz des Inselbads in die Welle einsteigen.

Trotz der detaillierten Planung konnten die Initiatoren der Neckarwelle die Kosten für das Vorhaben noch nicht beziffern. „Wir müssen erst eine Machbarkeitsstudie beantragen“, sagte Sellmeier. Ähnliche Projekte, wie die „Leinewelle“ in Hannover kosteten jedoch 1,5 Millionen Euro.

Um das Projekt weiter voranzutreiben, soll zunächst ein Verein gegründet werden. „Neumitglieder werden mit einem T-Shirt belohnt“, sagte der Surfexperte Sellmeier. Ebenfalls wollen sich die „Neckarsurfer“ vom Gemeinderat die Planungsmittel bewilligen lassen. „Unser Ziel ist, dann nächstes Jahr eine Machbarkeitsstudie zu präsentieren.“ Wenn alles glatt läuft, könnte die „Neckarwelle“ dann bereits 2020 beritten werden.