Die Platanen Foto: Kuhn - Kuhn

Die Platanen in der Ulmer Straße bleiben stehen. Die Stadtverwaltung hat sich entschlossen, die stattlichen Alleebäume zu stutzen und nicht zu fällen. Anwohner hatten sich unter anderem über das Laub beschwert.

WangenÜberraschende Wendung in der Diskussion über die Zukunft der Platanen in der Ulmer Straße. Im Abschnitt zwischen der Salacher Straße und dem Rinkenberg stehen 16 stattliche Alleebäume. Ein Teil der Baumriesen sollte gefällt werden, jetzt werden sie nur gestutzt. Die Platanen prägen das Ortsbild, geben Schatten, filtern Staub und spenden Frischluft. Die ausladenden Kronen versperren aber auch den Anwohnern die Sicht, verdunkeln die Wohnungen und stören den Satellitenempfang. Im Herbst ist für die Anwohner fast täglich Kehrwoche angesagt. Blätter müssen vom Gehweg gefegt werden, auch Dachrinnen sind verstopft. Bezirksvorsteherin Beate Dietrich leitete die Beschwerden ans Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF) weiter, mit der Bitte, den Bürgern zu helfen. Doch so einfach schien das Problem nicht zu lösen. Das GFF sieht nur zwei Alternativen: Entweder müssen die Baumkronen drastisch zurückgeschnitten und dieses kostspielige Prozedere dann in kurzen Rhythmen wiederholt werden, oder: Die Stadt lässt zunächst jede zweite Platane fällen und diese dann durch junge Bäume mit kleiner Krone ersetzen. Sobald diese entsprechend groß sind, würden die restlichen Altbäume entfernt. Die meisten Bezirksbeiräte sträubten sich, der Fällung zuzustimmen. Sie wollten einen Kostenvergleich. Den wiederum lehnte die Stadtverwaltung ab. Für sie käme der dauernde Rückschnitt der Kronen aus Kostengründen nicht in Frage. Wenn überhaupt käme nur der Kahlschlag in Betracht. Aus fachlicher Sicht sei dieser aber auch nicht notwendig, bekam Dietrich im September mündlich zur Antwort. Die Bezirksbeiräte wollten dies nicht akzeptieren. Sie verwiesen darauf, dass in der Königstraße, in Bad Cannstatt und in der Augsburger Straße in Untertürkheim die Platanen auch regelmäßig geschnitten würden. Die Fronten schienen verhärtet.

In der Oktobersitzung erfuhren die Bezirksbeiräte nun vom Salto rückwärts der Stadt. „Die Mitarbeiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamt haben noch mal nachgemessen und nun festgestellt, dass die Äste doch zu nah an den Gebäuden sind. Die Baumkronen werden jetzt doch gestutzt“, so Dietrich. Die Bezirksbeiräte nahmen dies kopfschüttelnd zur Kenntnis. „Wieso nicht gleich so“, wunderten sie sich über das Hin und Her.