Eine Bedarfsampel am Zebrastreifen wird vom Ordnungsamt abgelehnt. Foto: Mathias Kuhn - Mathias Kuhn

Die Einrichtung einer Ampel am Fußgängerüberweg in der Asangstraße hat die Stadt abgelehnt. Der Grund: Das Verkehrsaufkommen sei zu niedrig.

ObertürkheimEltern und einige Bezirksbeiräte fürchten in der Asangstraße um die Sicherheit der Kinder. Brennpunkt aus ihrer Sicht ist der Fußgängerüberweg unweit der Bushaltestelle „Im Mäder“. Eigentlich sollten die Fußgänger dort eine sichere Furt haben. Die Anwohner beobachten jedoch dort immer wieder gefährliche Situationen am Fußgängerüberweg. Die Asangstraße ist eine frequentierte Verbindung zwischen Obertürkheim und Uhlbach. Nicht nur Uhlbacher nutzen sie, sondern auch Autofahrer, die nach Rotenberg, Luginsland, Fellbach oder – verbotenerweise – nach Rüdern wollen. Durch das Gefälle verleitet die Straße schneller als vorgeschrieben zu fahren. Im Bereich „Im Mäder“ rollen in Abwärtsrichtung Autos wenige Meter nach einer lang gezogenen, nicht gut einsichtigen Linkskurve auf einen Zebrastreifen zu. Etwa 40 Meter oberhalb liegen – beidseits der Asangstraße – Haltestellen der Buslinie 62. Regelmäßig müssten Autos kurz vor dem Fußgängerüberweg eine Vollbremsung einlegen, oder Fußgänger müssen sicherheitshalber auf dem Gehweg warten, um nicht überfahren zu werden, berichten Eltern.

Unfallgefahr für Kinder

Denn der Zebrastreifen werde von den Kindern auf ihrem Weg zur Schule gerne zum Wechseln der Straßenseite genutzt. Wenn dann ein Bus an einer der Haltestellen steht, spitze sich die Situation zu. Trotz leuchtender Warnblinkanlage würde das SSB-Fahrzeug oft von dem hinter ihm fahrenden Auto überholt – und zwar nicht in Schrittgeschwindigkeit, sondern mit zu viel Tempo. „Oftmals hält zudem ein Auto am Zebrastreifen an, um einen wartenden Fußgänger über den Überweg zu lassen, aber der Gegenverkehr fährt weiter“, berichten Eltern. Im Bürgerhaushalt hatten sie deswegen die Stadtverwaltung gebeten, den Fußgängerüberweg Im Mäder sicherer zu machen. In einem gemeinsamen Antrag von Grünen, Freien Wählern, SPD und SÖSLinkePlus griffen die Bezirksbeiräte das Thema im März nochmals auf und forderten, dass an dem Fußgängerüberweg eine Bedarfsampelanlage eingerichtet wird.

In der vergangenen Bezirksbeiratssitzung konnte Bezirksvorsteher Peter Beier ihnen die Stellungnahme des Amts für öffentliche Ordnung vorlesen. Die Stadtverwaltung versichert, dass auch ihnen die Sicherheit der Fußgänger und insbesondere der Kinder ein ernstes Anliegen ist. Die gesetzliche Regelung lege aber fest, dass es innerhalb eines Straßenzugs keine unterschiedlichen Querungshilfen geben solle. Bei der Einmündung Im Mäder und weiter in der Asangstraße gibt es Fußgängerüberwege. „Eine Fußgänger-Lichtzeichenanlage und ein Fußgängerüberweg hintereinander ist daher unzulässig“, stellt das Ordnungsamt fest. Diese Bedarfsampeln würden nur dort eingerichtet, wo starker Autoverkehr stattfinde und ständig Fußgänger in größerer Zahl die Fahrbahn queren. Dies sei in der Asangstraße nicht zu erkennen. Die Verkehrsexperten der Stadt befürchten, dass die Fußgänger bei herannahendem Bus und bei geringem Autoverkehr die Wartezeit, bis es für die Ampel Grün zeigt, ignorieren. „Es werden damit ständige Überquerungen ohne Signalisierung erfolgen. Hierdurch würde sich die Verkehrssicherheit an dieser Stelle verschlechtern“, argumentiert das Ordnungsamt.