(ale) - Die Stadtverwaltung hält an den Plänen für die Hedelfinger Filderauffahrt trotz der Ablehnung des Sillenbucher Bezirksbeirats fest. Der Dürrbachkreisel soll endgültig auf eine Spur zurückgebaut werden. Um die Verspätungen der Buslinie 65 zu minimieren, wird eine Busspur mit Ampelregelung unterhalb von Lederberg eingerichtet. Positiver Nebeneffekt: Der Stau im Berufsverkehr wird vom Ortseingang auf die Filderauffahrt verlagert.

Nach dem Willen der Verkehrs- und Stadtplaner geht es bald rund am Dürrbachkreisel. „Wir werden an den Plänen als Gesamtpaket auf jeden Fall festhalten.“ Die Aussagen von Verkehrsplaner Andreas Hemmerich nahmen Hedelfingens Bezirksbeiräte in der vergangenen Sitzung wohlwollend zur Kenntnis. Schließlich hatte es im Vorfeld zahlreiche offene Fragen gegeben, da der Bezirksbeirat Sillenbuch die Umgestaltung des Dürrbachkreisels und die damit verbundenen Veränderungen auf der Filderauffahrt mehrheitlich abgelehnt hatte. Die Lokalpolitiker aus dem Nachbarbezirk befürchten eine Verlagerung des Schleichverkehrs nach Heumaden. „Das ist aus unserer Sicht nicht zu erwarten“, betonte Hemmerich. Auch die Unklarheiten zur Linienführung der Buslinie 65 seien unerheblich. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) prüfen nach eigener Angabe derzeit zwei Varianten: die bestehende oder eine direktere Verbindung ohne Erschließung von Lederberg und Alt-Heumaden. Vielmehr sei die Beschleunigungsmaßnahme für die Buslinie 65 eine zwingende Voraussetzung für eine mögliche Schnellverbindung zum Flughafen ab Dezember 2018 heißt es auch von Seiten der SSB.

Die Pläne sollen bereits im Juni dem Gemeinderat vorgestellt werden. Schließlich belaufen sich die geschätzten Kosten auf 2,5 Millionen Euro. Geld, das zunächst im Doppelhaushalt 2018/2019 bereit gestellt werden muss. Die Chancen stehen aus Sicht des Stadtplaners gut. Schließlich ist die Umgestaltung des Dürrbachkreisels nicht nur in der Wunschliste des Bezirksbeirats Hedelfingen, sondern auch des städtischen Tiefbauamts enthalten.

Busverspätungen verhindern

Mit der Zustimmung des Gemeinderats könnte der Umbau dann in den kommenden zwei Jahren in Angriff genommen werden. Der 39 Meter große Kreisverkehr soll nach fünf Jahren der provisorischen Lösung endgültig auf eine Fahrspur zurückgebaut werden. Dies hat sich bewährt. Der frühere Unfallschwerpunkt konnte so entschärft werden. Das Problem: Vor allem im morgendlichen Berufsverkehr bilden sich lange Staus auf der Filderauffahrt. Das führt zu Verspätungen der Buslinie 65 von bis zu fünf Minuten. Fahrgäste verpassen daher ihre Anschlüsse an die Stadt- oder die S-Bahn. Für Abhilfe soll eine circa 300 Meter lange Busspur in der Heumadener Straße unterhalb der Einfahrt nach Lederberg sorgen. Mit Hilfe einer neuen Ampelanlage kurz unterhalb der Haltestelle „Lederberg“ kann der Bus so bei Bedarf den kompletten Rückstau überholen. Hinzu kommt eine zweite kleinere, 90 Meter lange Busspur direkt vor dem Kreisverkehr, für die keine Parkplätze wegfallen müssen. Der Zeitverlust der Linie 65 könnte so komplett vermieden werden, sind die städtischen Verkehrsexperten sicher. Die neue Busspur kann realisiert werden, indem die sehr lange und überdimensionierte Linksabbiegespur nach Lederberg verkürzt wird. Und nicht nur das: Mit der neuen Regelung würde der tägliche Stau - der aufgrund der Verkehrsmenge nicht komplett vermieden kann - künstlich von der bebauten Ortseinfahrt auf die Filderauffahrt verlagert. „Dadurch entlasten wir die Anwohner hinsichtlich der Feinstaub- und Lärmbelastung“, ist Hemmerich überzeugt.