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Das Ja-Wort an Schnapszahlen-Daten scheint aus den unterschiedlichsten Gründen bei Eheschließenden sehr beliebt zu sein. Oder etwa nicht? Wir haben bei den Stuttgarter Standesämtern nachtgefragt.

Bad Cannstatt Traditionell sind Schnapszahl-Daten bei Heiratenden sehr beliebt. Die Besonderheit der Zahlenkombination, die leichte Merkbarkeit und, wahrscheinlich am wichtigsten, der menschliche Hang zum Aberglaube, sind die wichtigsten Faktoren bei der Datumsauswahl. Der August bietet solche Daten, den heutigen 8.8.18 und vor allem den 18.8.18, die laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur deutschlandweit als Hochzeitstermin gefragt sind und zum Beispiel in Köln oder Dresden zu einem Ansturm auf die Standesämter führen.

Die Heiratswilligen in der schwäbischen Metropole lässt dieser Trend kalt. So beobachtet das Standesamt in Stuttgart keine Auffälligkeiten bei der Menge der Hochzeitswünsche an diesen Daten. Der Trend zum Ja-Wort an einem Schnapszahl-Tag sei insgesamt sogar eher rückläufig, sagt Anja Henrich, stellvertretende Leiterin des Standesamtes der Stadt Stuttgart. Auch in Bad Cannstatt sind laut Standesamt keine besonderen Häufungen an Heiratswünschen zu erkennen. Ähnlich sieht es auch an sogenannten „Wunschorte“, also besondere Orte außerhalb der Standesämter aus. Auf dem Theaterschiff in Bad Cannstatt, im historischen Uhlbacher Rathaus oder im Straßenbahnmuseum, das demnächst auch Trauungen mit anschließender Stadtrundfahrt in einer geschichtsträchtigen Straßenbahn anbieten wird, werden analog zur gesamtstädtischen Tendenz keine Schwankungen vermeldet. Es gäbe in Stuttgart einige weitere interessante Orte, wo man sich nicht nur an besonderen Daten trauen könnte, wie etwa die Mercedes-Benz-Arena, das Schloss Solitude oder das Mercedes-Benz Museum. „Die Heiratenden wünschen sich einen würdigen Ort für ihren besonderen Tag, oft geht es auch um die Größe der Räumlichkeiten, die Kapazitäten der Wunschorte übersteigen die, der Räumlichkeiten in einem Verwaltungsgebäude. Am beliebtesten sind die Schlösser beziehungsweise die schlossähnlichen Orte. Würde zum Beispiel die Oper mehr als zwei Termine im Jahr anbieten, wären die zusätzlichen Termine immer ausgebucht“, so Anja Henrich.

Als einziger Ausreißer-Bezirk, in dem es zu signifikanten Nachfragesteigerungen kommt, sticht hier Mühlhausen hervor, das dortige Standesamt verzeichnet vor allem am 18. August eine hohe Nachfrage mit vier Trauungen zu sonst einer Heirat und hat diesen Termin mit weiser Voraussicht zusätzlich angeboten. Ob die gesteigerte Nachfrage aber tatsächlich am Schnapszahldatum oder an der wieder gewonnen Attraktivität des Palmschen Schlosses liegt, konnte man im Bezirksamt Mühlhausen nicht endgültig klären.